Mittagspause am Schanzengraben, nicht weit vom Paradeplatz, mitten in der Zürcher City. Menschen in überwiegend weißen Blusen oder Hemden sitzen dort auf den Holzbänkchen und Mauerecken, plaudern, essen ihr Sandwich. Niemand beachtet die schwarze Schnur, die zwischen zwei silbernen Masten sechs Meter über ihren Köpfen hängt. Es ist ein Teil des Eruv, der, wenn alles nach Plan läuft, vom Frühjahr an auf 18 Kilometern Länge einen großen Teil der Schweizer Stadt umspannen wird: vor allem jene Gebiete links des Flusses Limmat, von Wollishofen bis Albisrieden, in denen viele Jüdinnen und Juden wohnen.
Schweiz:Wieso um Teile von Zürich bald ein Faden gespannt sein wird
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Ein Eruv erlaubt es strenggläubigen Jüdinnen und Juden, sich am Sabbat freier in Städten zu bewegen. Was es mit diesem Symbol auf sich hat.
Von Thomas Kirchner, Zürich
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