Geplanter Papst-Besuch 2011:Die Heimat ruft nach Benedikt

Zweimal war er bereits in Deutschland - privat. Nun hat Papst Benedikt XVI. eine Einladung von Bundespräsident Wulff angenommen und will zu einem offiziellen Staatsbesuch in die alte Heimat kommen.

Seine letzten Besuche in der Heimat hatte Benedikt XVI. ausdrücklich als privat bezeichnet. Doch nach einer Einladung aus Schloss Bellevue steht die erste offizielle Deutschlandreise des Papstes bevor: Im kommenden Jahr will der Pontifex zu einem Staatsbesuch in seine Heimat jetten.

Papst in Spanien

Einem Zeitungsbericht zufolge will Papst Bendikt XVI. in der zweiten Jahreshälfte 2011 zu einem offiziellen Staatsbesuch nach Deutschland reisen.

(Foto: dpa)

Bundespräsident Wulff hatte die Einladung im Oktober ausgesprochen, jetzt nahm der Papst an. Der Besuch soll voraussichtlich im September 2011 stattfinden. Als Stationen sind Berlin sowie die Bistümer Erfurt und Freiburg geplant. Wulff sagte: "Es ist mir und sehr vielen Menschen in unserem Land eine ganz besondere Freude und Ehre, den Heiligen Vater in seinem Heimatland begrüßen zu dürfen."

Aus Bischofskreisen wurde der Papstbesuch inzwischen bestätigt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, sprach von einem "Zeichen der Ermutigung und Zuversicht". Der Besuch des Papstes werde "ein bedeutender Moment im Leben unseres Landes und im Leben unserer Kirche sein", so der Freiburger Erzbischof: "Ich bin der festen Überzeugung, dass von ihm für viele Menschen kraftvolle Impulse ausgehen werden."

In Berlin herrscht schon freudige Erwartung auf den Papst: "Herzlich Willkommen, Papst Benedikt XVI.!", sagte der Sprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner. Das Erzbistum Berlin freue sich auf den Besuch des Papstes in der deutschen Hauptstadt. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit reagierte "mit großer Freude" auf die Nachricht. Der Besuch des Papstes sei "für alle Berlinerinnen und Berliner, besonders aber für die Katholikinnen und Katholiken ein freudiges Ereignis".

Es wird der dritte Besuch von Benedikt XVI. in Deutschland, allerdings der erste offizielle Staatsbesuch in Berlin. Kurz nach seiner Wahl zum Papst 2005 war Benedikt XVI. zum Weltjugendtag nach Köln gereist, im September 2006 besuchte er seine bayerische Heimat. Bereits in den vergangenen Jahren war wiederholt über einen Berlin-Besuch des Papstes spekuliert worden, beispielsweise zum 20. Jahrestag des Mauerfalls oder der Wiedervereinigung.

Der Bruder des Papstes, Georg Ratzinger, wird Benedikt bei dem geplanten Besuch allerdings nicht treffen. "Ich wünsche der Reise ein gutes Gelingen, aber ich werde nicht daran teilnehmen", sagte der 86-Jährige. Er wolle den vielen Menschen, die den Papst sehen möchten, nicht im Wege sein. "Ich werde ihn dann wieder bei einer anderen Gelegenheit treffen", sagte Georg Ratzinger weiter.

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