Süddeutsche Zeitung

Zeitumstellung:Eine Stunde länger schlafen

Am Sonntag wird um drei Uhr morgens die Zeit umgestellt: Die Nacht ist eine Stunde länger - dafür wird es aber künftig früher dunkel.

Die Winterzeit beginnt: In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt. Mit dem Übergang von der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) auf die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) bekommt man eine Stunde geschenkt. Die doppelt vorhandene Stunde wird amtlich als 2A und 2B bezeichnet.

Funkuhren und automatische Zeitsysteme stellen sich nach einem Signal der Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig von selbst um. Andere Uhren müssen von Hand neu eingestellt werden.

Die Deutsche Bahn lässt bei der Umstellung auf die Winterzeit normalerweise ihre Nachtzüge in der doppelten Stunde an einem Bahnhof entlang der Reisestrecke anhalten, um sicherzustellen, dass sie ihre Ziele fahrplanmäßig erreichen. S-Bahnen machen keine Pause, sondern setzen ihre Fahrt ohne Unterbrechung fort. In den Bahnhöfen und Diensträumen, in Automaten und Steuerungssystemen müssen etwa 120.000 Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, was meist automatisch geschieht.

Die Zeitumstellung wird in der Regel mit einer besseren Nutzung des Tageslichts und mehr Lebensqualität begründet, weil es, an der Uhrzeit gemessen, während der Sommerzeit abends eine Stunde länger hell ist. In der Bundesrepublik wurde die Sommerzeit 1980 eingeführt, bis 1995 endete sie Ende September, seit 1996 dauert sie wie in den anderen EU-Ländern jeweils vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober.

Die Sommerzeitperiode 2010 beginnt am 28. März und endet am 31. Oktober. Sommerzeiten - beziehungsweise Winterzeiten auf der Südhalbkugel - mit jeweils unterschiedlichen Zeiträumen gibt es in mehr als 60 Ländern der Welt. Kritiker bemängeln hohe Kosten und wenig wirtschaftlichen Nutzen. Auch mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen werden in jüngster Zeit diskutiert.

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