Zehn Jahre nach der Katastrophe:Gedenken an Opfer des Tsunami

  • Weltweit wird am zweiten Weihnachtsfeiertag der Opfer der Tsunami-Katastrophe vor zehn Jahren gedacht. Bei dem Unglück kamen etwa 230 000 Menschen ums Leben.
  • In Südthailand beten auch Deutsche für die Opfer, Bundespräsident Joachim Gauck würdigt die internationale Solidarität.

Tausende beten in Moscheen in Indonesien

Genau zehn Jahre nach der Tsunami-Katastrophe rund um den Indischen Ozean haben zahlreiche Menschen der rund 230 000 Toten gedacht. In der am meisten getroffenen Region Aceh in Indonesien kamen die Menschen schon am frühen Freitagmorgen in Moscheen zusammen. Andere gingen zu den Massengräbern, um zu beten. Indonesiens Vizepräsident Jusuf Kalla reiste für eine Gedenkzeremonie in die Region.

Bereits in der Nacht zum Freitag waren Tausende Menschen in der großen Baiturrahman-Moschee in Banda Aceh zusammengekommen. Geleitet wurde das Gebet von Ali Jaber, dem Imam der Prophetenmoschee Al-Nabawi im saudiarabischen Medina. "Der Tsunami war keine göttliche Strafe, sondern eine Warnung, dass wir uns stärker zu Gott hinwenden sollen", sagte er.

Bundespräsident Gauck würdigt internationale Solidarität

In Südthailand haben bei einer bewegenden Zeremonie mit deutschsprachigen Seelsorgern mehr als 100 Menschen der Opfer gedacht. Direkt am Strand von Khao Lak versammelten sich die Angehörigen von Opfern sowie Überlebende zum Beten und Erinnern. Viele hatten die Katastrophe hier in unmittelbarer Nähe selbst miterlebt.

Der deutsche Botschafter in Thailand, Rolf Schulze, verlas ein Grußwort von Bundespräsident Joachim Gauck. "Die Bilder von damals haben ihren Schrecken nicht verloren", schrieb Gauck. "Die Panik, das Chaos, die Wucht, als die große Welle kam." Viele Überlebende hätten bis heute schwer an den Ereignissen zu tragen. "Die Angst vor dem Ertrinken, der Verlust von geliebten Menschen, das tage-, manchmal wochenlange Bangen um ihre Wiederkehr haben Spuren hinterlassen", schrieb Gauck. Er bedankte sich im Namen der deutschen Opfer und ihrer Familien bei Ärzten, Seelsorgern, Forensikern und Bestattern, die damals halfen. Dank ging auch an die Millionen Spender, die Soforthilfe ermöglichten. Und er erinnerte an die Menschen vor Ort, die sich selbstlos gerade um die Verletzten und mittellosen ausländischen Touristen kümmerten.

Bis zu 20 Meter hohe Wellen

Am zweiten Weihnachtstag 2004 hatte ein Erdbeben vor der indonesischen Insel Sumatra bis zu 20 Meter hohe Tsunami-Wellen ausgelöst. In Indonesien, Thailand, Sri Lanka und Indien zerstörten sie ganze Küstenstreifen, und reichten sogar bis Madagaskar und Tansania.

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