Süddeutsche Zeitung

Zahnschmerzen überstanden:Knut tobt wieder im Freien

Knut geht es wieder gut. Nach überstandenen Zahnschmerzen tobte der kleine Eisbär am Dienstag wieder durch den Zoo. Dieser stellte derweil ein eigenes Markenzeichen für Knut-Produkte vor.

Eisbär Knut ist wieder putzmunter: Nach überstandenen Zahnschmerzen trat der Eisbärenjunge am Dienstag wieder vor Publikum im Berliner Zoo auf. Vor den Augen entzückter Zoobesucher schmuste er mit seinem Pfleger Thomas Dörflein und nahm sogar ein Bad im Wassergraben seines Freigeheges.

"Knut geht es besser. Er ist mobil und munter", sagte Zoo-Tierarzt André Schüle. Daher werde er ab sofort auch wieder zwei Mal täglich je eine Stunde vor den Besuchern spielen. Vorsichtshalber werde dem viereinhalbmonatigen Jungtier aber noch ein Antibiotikum verabreicht.

Am Montag war die Präsentation des Eisbären abgebrochen worden, weil Knut extrem schlapp war. Grund dafür war nach Ansicht der Tierärzte ein durchbrechender Eckzahn.

Die Schwellung sei noch zu sehen, sagte Schüle. Der inzwischen 15 Kilo schwere Bär sei an der Stelle aber nicht mehr schmerzempfindlich. "Die Tierpfleger werden beobachten, wie sich seine Zahnschmerzen entwickeln", sagte der kaufmännische Direktor des Zoos, Gerald Uhlich.

Unterdessen forderte der Tierschützer Frank Albrecht das Berliner Veterinäramt auf, Knuts Gesundheitszustand zu kontrollieren. Seiner Auffassung nach wird dem Tier zu viel zugemutet. Albrecht hatte im März für Schlagzeilen gesorgt, als er forderte, den von seiner Mutter verstoßenen Eisbären lieber einzuschläfern als ihn von Hand aufzuziehen. Später hatte er seine Aussage jedoch relativiert.

Erlös von Knut-Produkten für bedrohte Arten

Der Berliner Zoo will von der "Knutomanie" auch finanziell noch stärker profitieren: Knut hat seit Dienstag ein eigenes Markenzeichen. Damit Verbraucher erkennen können, welche der unzähligen Knut-Produkte in Kooperation mit dem Zoo entstanden sind, tragen offizielle Knut-Stofftiere, -Poster und -CDs ab sofort ein Etikett, auf dem das knuddlige Pelztier eine Weltkugel umarmt.

Es trägt die Aufschrift "Respect Habitats - Knut" ("Respektiert Lebensräume - Knut"). Viele Unternehmen hätten das Interesse für "Cute Knut" ohne Autorisierung durch den Zoo für ihr eigenes Geschäft genutzt, erklärte Uhlich.

Über die Markenanmeldung könne man sich nun Partner aussuchen, die zum Zoo und seinen Anliegen passten. So sollen die Erlöse aus dem Verkauf der Knut-Produkte auch dem Schutz bedrohter Arten zugute kommen. "Wir setzen uns damit für Tierzucht- und Tierschutz-Projekte ein", sagte Uhlich.

Zu den ersten Lizenzpartnern des Zoos zählen die Plüschtierfirma Steiff und Universal Music. Der Musikkonzern hat den von der siebenjährigen Lara gesungenen Song "Knut geht's gut" herausgebracht. Es gebe jedoch bereits mehrere hundert weitere Interessenten, erklärte Uhlich.

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