Zahlung an Pornostar:Trump äußert sich erstmals zur Stormy-Daniels-Affäre

Bislang schwieg der US-Präsident zur angeblichen Affäre mit der Pornodarstellerin. Nun erklärt er, von einem Schweigegeld an sie habe er nichts gewusst.

Vor zwölf Jahren, so behauptet es die Pornodarstellerin und -regisseurin Stormy Daniels, habe sie mit Trump eine Affäre gehabt. Vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 habe sie Geld dafür erhalten, Stillschweigen über diese Beziehung zu bewahren. Nun hat sich US-Präsident Trump erstmals selbst zu den Vorwürfen geäußert. Bislang hatte nur das Weiße Haus die angebliche Affäre zwischen Trump und Daniels dementiert.

Von der Zahlung in Höhe von 130 000 Dollar an die Pornodarstellerin habe er nichts gewusst, sagte Trump am Donnerstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Er wisse auch nicht, warum sein langjähriger Anwalt Michael Cohen das Geld an Daniels gezahlt habe oder woher es stammte. "Da müssen Sie Michael Cohen fragen. Michael ist mein Anwalt", sagte Trump. Cohen hatte bereits im Februar zugegeben, Daniels Geld bezahlt zu haben. Über den Grund der Zahlung schwieg er jedoch. Das Geld habe er aus eigener Tasche bezahlt, erklärte Cohen damals. Der Anwalt soll sich dafür sogar verschuldet haben.

Anwalt von Daniels zweifelt an Trumps Aussage

Der Anwalt des Pornostars zweifelt jedoch an der Aussage Trumps: "Wir freuen uns sehr darauf, den Wahrheitsgehalt von Herrn Trumps angeblicher Unkenntnis bezüglich der Zahlung von 130 000 Dollar zu überprüfen", schrieb Anwalt Michael Avenatti auf Twitter. "Wie die Geschichte zeigt, ist es eine Sache, die Presse zu täuschen, aber eine ganz andere, dies unter Eid zu tun."

Vorerst wird Trump allerdings nicht vor Gericht zu dem Fall aussagen müssen. Ein Gericht im Bundesstaat Kalifornien hatte einen entsprechenden Antrag bereits vergangene Woche abgelehnt. Daniels' Anwalt Michael Avenatti hatte gefordert, dass sowohl der US-Präsident als auch sein Anwalt Michael Cohen vor Gericht aussagen müssen. Sollte der kurz vor der Präsidentenwahl von Cohen gezahlte Betrag allerdings tatsächlich als Schweigegeld gewertet werden, könnte es sich um einen möglichen Verstoß gegen die Wahlkampfregeln handeln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: