Samira Weber (Name geändert) kannte das Mahameru-Gebäude schon, bevor es der Verein Yoga Vidya zu seiner „energetischen Mitte“ erklärte. Bevor es Seminargebäude und Unterkunft für mehr als 1000 Gäste wurde, im Ashram des laut Eigenwerbung „größten Yogazentrums außerhalb Indiens“. Als sie mit anderen Helferinnen und Helfern an einem kühlen Samstag im März 2018 vor dem Gebäude stand, auf dem Yoga-Vidya-Campus im nordrhein-westfälischen Bad Meinberg am Teutoburger Wald, war es noch eine ehemalige Kurklinik, die seit Jahren vor sich hin moderte und schimmelte. Samira Weber war am Wochenende für ein Seminar angereist, als Teil ihrer zweijährigen Ausbildung zur Yogalehrerin. Wie viele andere Gäste wurde sie aufgefordert, einen kleinen Dienst für die Gemeinschaft zu leisten. Sie sollten Tapeten und alte Teppiche aus der ehemaligen Kurklinik herausreißen. Samira Weber sagt, sie habe den sechsstöckigen Komplex aus den Siebzigerjahren kurz gemustert. Und sich dann geweigert hineinzugehen.
Verdacht gegen Yoga Vidya:Vergiftetes Karma
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Yoga Vidya, Deutschlands größter Yoga-Anbieter, soll Mitglieder und Seminarteilnehmer bei der Sanierung einer alten Klinik eingesetzt und ihnen die Arbeit als „Karmayoga“ schmackhaft gemacht haben. Doch Dokumente legen nahe: Das Gebäude war mit Schadstoffen belastet. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Von Nicole Rosenbach, Rainer Stadler

Selbstoptimierung:Das Versprechen
Veit Lindau ist einer der Stars der Life-Coaching-Branche. Sein Phönix-Seminar verheißt Sinnsuchern einen Wendepunkt im Leben. Doch es gibt Teilnehmer, die in schwere psychische Krisen rutschen. Über einen Mann, der mit den Gefühlen spielt.
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