"Xaver" über Norddeutschland:Deutscher Wetterdienst warnt vor extremen Orkanböen

Cyclone Xaver

Gegen 18 Uhr erwarten Meteorologen den Höhepunkt des Sturms über den Küsten in Norddeutschland.

(Foto: dpa)

Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 Kilometer pro Stunde an der Nordsee: Meteorologen warnen vor einem massiven Unwetter in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und auch Mecklenburg-Vorpommern. Alle betroffenen Küstenregionen bereiten sich auf die Ankunft von "Xaver" vor.

Er droht einer der schlimmsten Stürme seit Jahrzehnten zu werden: Der Orkan Xaver erreicht im Laufe des Vormittags die deutsche Nordseeküste. Die ersten Sturmböen sollen Hamburg gegen 10 Uhr erreichen, wie die Hamburger Morgenpost schreibt. Der Höhepunkt des Sturms dürfte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gegen 18 Uhr erreicht sein.

Von Donnerstagvormittag an sei mit extremen Orkanböen von mehr als 140 Kilometern pro Stunde an der Nordsee und Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten um 130 Kilometer pro Stunde an der Ostsee zu rechnen, heißt es in der Unwetterwarnung des DWD. Ab Mittag rechnet der DWD mit Böen von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Zudem könne es in der Nacht stellenweise zu Glätte durch überfrierende Nässe kommen.

In den Küstenregionen bereiten sich die Menschen auf die Ankunft des Sturms vor: Am Donnerstag fällt in Niedersachsen und an der Westküste Schleswig-Holsteins an etlichen Schulen der Unterricht aus. Inselfähren, etwa zu den Nordfriesischen Inseln sowie den Halligen im Wattenmeer, stellen ihren Betrieb größtenteils ein.

Die Deutsche Bahn will mit zusätzlichen Mitarbeitern an Bahnhöfen und am Telefon über die Verkehrslage auf den Strecken informieren. Sturmbedingt könnten Züge ausfallen. Weihnachtsmärkte in Hamburg, Kiel und Lübeck bleiben geschlossen.

Die Feuerwehren in allen betroffenen Bundesländern stehen auf Abruf bereit. Die Bürger wurden aufgefordert, während des Orkans im Haus zu bleiben und Wälder auch dann zu meiden, wenn der Sturm vorüber ist. Zu groß ist die Gefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste.

Eineinhalb Tage lang soll Xaver Meteorologen zufolge über Norddeutschland toben - und damit länger als Christian, der im Oktober für umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und abgetragene Sandstrände gesorgt hatte. An den Küsten könnte es bis Freitag zu mehreren schweren Sturmfluten kommen. "Es können drei hintereinander sein", hieß es beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Den Wechsel von einer Flut zur Ebbe und wieder zur nächsten Flut - auch Tide genannt - dauert zwölf Stunden und 25 Minuten.

In Hamburg hat der Katastrophenschutz eine Sturmflutwarnung herausgegeben. Dort rechnen die Behörden mit einem Wasserstand von vier Metern über N.N. - das ist zwei Meter höher als das normale Hochwasser. Einem Sprecher zufolge ist die Lage jedoch bisher "relativ entspannt". "Erst ab 7,30 Meter bekommen wir wirklich ein Problem mit der Flut."

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