Wut über Entlassungen:Indische Arbeiter erschlagen Firmenchef

Wütende Arbeiter haben in Indien einen Manager zu Tode geprügelt. Die Firma hatte die Männer vor kurzem entlassen.

In Indien haben entlassene Mitarbeiter einer italienischen Firma ihren früheren Chef gelyncht. Die Meute prügelte den 47-jährigen Manager Lalit Kishore Choudhary Polizeiangaben zufolge in der Verwaltung des Unternehmens Graziano Transmissioni India zu Tode.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatten die Arbeiter am Vortag das Gelände der Firma "Oerlikon Graziano" nahe der Hauptstadt Neu Delhi gestürmt und den indischen Firmenchef mit Holzlatten und Eisenstangen zu Tode geprügelt.

Mindestens 19 weitere Angestellte des Unternehmens, das Getriebe für die Automobilindustrie produziert, seien dabei verletzt worden.

Nach einem langen Arbeitskampf hatte die Firma Hunderte Mitarbeiter vor zwei Monaten entlassen. Am Montag hatte das Unternehmen dann zu einem Gespräch über eine mögliche Wiedereinstellung eingeladen. Dabei sei es zu heftigem Streit gekommen, der die gewaltsamen Auseinandersetzungen ausgelöst habe, sagte ein Polizeisprecher.

130 Unruhestifter seien festgenommen worden. Gegen 63 werde wegen Mordes ermittelt. Vertreter der Arbeiter bestritten jedoch, den Firmenchef getötet zu haben. "Provokateure" hätten die zunächst friedliche Demonstration unterwandert, hieß es.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: