Wuppertal:Tochter zum Sex angeboten - Prozess gegen Vater gestartet

Prozessbeginn gegen einen Vater

Der Angeklagte versteckt zu Prozessbeginn sein Gesicht hinter einer Akte.

(Foto: Caroline Seidel/dpa)

Der 50-Jährige hatte das Mädchen mit Drohungen, Alkohol und Ecstasy-Pillen gefügig gemacht und Fremden angeboten. Einer von ihnen ging schließlich zur Polizei.

Weil er seine minderjährige Tochter fremden Männern kostenlos zum Sex angeboten haben soll, steht ein Vater seit Dienstag in Wuppertal vor Gericht. Zum Schutz des mutmaßlichen Opfers schloss das Landgericht die Öffentlichkeit noch vor der Anklageverlesung aus.

Zehn Treffen mit Männern habe die damals 15-Jährige über sich ergehen lassen müssen, so die Staatsanwaltschaft. Der 50 Jahre alte Altenpfleger habe seine Tochter mit Drohungen, Alkohol und Ecstasy-Pillen gefügig gemacht. Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen Oktober 2018 und April 2019. Den Männern habe der 50-Jährige das Mädchen als seine volljährige Freundin vorgestellt. Einem der Männer sei sie allerdings jünger erschienen. Dieser ging zur Polizei und setzte so vor einem Jahr die Ermittlungen in Gang. Im vergangenen Dezember wurde der Vater festgenommen. Die Ermittler hatten E-Mails und Chatverläufe ausgewertet und waren so auf die anderen Männer gekommen.

Laut Anklage ging es dem Vater darum, zuzusehen, wie Fremde seine Tochter missbrauchten. Dem 50-Jährigen wird die Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Das Landgericht hat für den Fall bis 30. April sechs Verhandlungstage geplant.

Der Vater lebte in Scheidung und allein mit seiner Tochter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte er seine Tochter auf einer frei zugänglichen Internet-Handelsplattform angeboten.

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