Neuseeland:Angler rettet 18 Monate altes Kleinkind aus dem Meer

Lesezeit: 2 Min.

Gus Hutt mit seiner Frau Sue am Matata Beach, wo er einen kleinen Jungen vor dem Ertrinken rettete. (Foto: AP)
  • In Neuseeland ist ein Kleinkind vor dem Ertrinken gerettet worden.
  • Der kleine Junge hatte sich morgens aus dem Zelt seiner schlafenden Eltern geschlichen und war ins Meer gegangen.
  • Ein Angler entdeckte den 18 Monate alten Jungen und rettete ihn.

Von Philipp von Nathusius

Normalerweise läuft der neuseeländische Rentner Gus Hutt in den frühen Morgenstunden auf direktem Weg von seinem Feriendomizil über den Matata-Strand zur Wasserkante der Bay of Plenty. Ein Ort um Urlaub zu machen, zu entspannen, nah an der Natur, mit Blick auf den Pazifik. Campingplatz und Ferienanlagen reihen sich hier knapp 300 Kilometer südöstlich von Auckland auf der Nordinsel aneinander. An diesem Morgen aber entschließt sich der Angler Gus Hutt, seine Ruten etwa Hundert Meter weiter entfernt als üblich auszuwerfen. Ein Zufall, der einem 18 Monate alten Jungen das Leben gerettet hat.

"Zuerst dachte ich, das sei eine Puppe - auch noch, als ich ihn am Arm packte", sagte Hutt der Regionalzeitung Whakatane Beacon. "Sein Gesicht sah aus wie Porzellan, das kurze Haar klebte nass am Kopf, aber dann ließ er plötzlich einen Schrei los und ich dachte: 'Mein Gott, das ist ein Baby!'." Hutt zog den Jungen aus dem Wasser und rettete ihm so das Leben. "Wenn ich nur eine Minute später dort gewesen wäre, hätte ich ihn nicht gesehen", berichtete er. "Der Junge hatte verdammtes Glück, er sollte eben noch nicht sterben, seine Zeit war noch nicht gekommen."

Der Retter alarmierte die Feuerwehr, der Junge wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Unmittelbar nachdem Hutt das Kind aus dem Meer gezogen hatte, weckte dessen Ehefrau die Eltern mit der Frage: "Wo ist Ihr Baby?" Die Hutts waren von der Campingplatzleitung informiert worden, dass sich nur eine Familie mit einem Kleinkind auf dem Campingplatz aufhalten würde.

"Er war lila angelaufen, war kalt und sah kleiner aus als sonst", berichtete die Mutter des Ausbrechers später dem Whakatane Beacon. Der Junge habe sich aber bestens erholt. "Er ist wie immer. Vielleicht ist er jetzt vorsichtiger mit dem Wasser und läuft nicht mehr einfach über den Strand." Der Direktor der neuseeländischen Behörde für Wassersicherheit, Jonty Mills, sprach in Zusammenhang mit dem Vorfall, der sich bereits im Oktober ereignete, von einer "Wunderrettung". Bei einem kleinen Kind dauere es oft weniger als eine Minute, bis es im Wasser ertrinkt.

Offenbar hatte das Kleinkind von den Eltern unbemerkt den Reißverschluss des Zeltes geöffnet, in dem diese schliefen. Dann war es zum Wasser gelaufen. Nachdem das Kind zum Krankenhaus gebracht worden war, so erzählte Hutt der Zeitung, sei er noch einmal den Weg des Kindes vom Zelt zum Meer abgelaufen, den Fußabdrücken des Jungen im Sand folgend bis zum Wasser.

Mit Material der Agenturen AFP und AP

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