Ein ungewöhnliche Serie von Wirbelstürmen hat die Menschen im Mittleren Westen der USA am Wochenende in Angst und Schrecken versetzt. Die Tornados haben in den Staaten Oklahoma, Kansas, Nebraska und Iowa schwere Verwüstungen angerichtet, fünf Menschen kamen ums Leben.
Die drei Erwachsenen und zwei Kinder starben in einer Wohnmobil-Siedlung in Woodward im Bundesstaat Oklahoma, als vermutlich gleich mehrere schwere Stürme durch den kleinen Ort wirbelten. Der westliche Teil der Siedlung sei völlig zerstört worden, hieß es Medienberichten zufolge. Die Tornados hatten Woodward kurz nach Mitternacht getroffen, als die meisten Menschen schliefen. Der Bürgermeister des Ortes, Roscoe Hill, bestätigte, die Bewohner seien nicht vor dem Tornado gewarnt worden. "Wir hatten vorher einen kleineren Tornado und alle Sirenen haben geheult. Als dieser kam, haben unsere Sirenen nicht funktioniert. Wir hatten keine gute Sturmwarnung", so Hill. 37 Menschen seien verletzt worden, mehrere von ihnen schwer.
60 Wirbelstürme fegten in einer Nacht über die Bundesstaaten hinweg
Nicht nur in Oklahoma wüteten die Wirbelstürme: Über Kansas, Nebraska und Iowa fegten in der Nacht 60 Tornados hinweg. In Iowa wurden große Teile der Ortschaft Thurman zerstört, Verletzte gab es nicht. In Wichita in Kansas fiel in weiten Teilen der Strom aus. In der Region Petersburg in Nebraska durchschlug starker Hagel Fensterscheiben und riss Verkleidungen von Häusern ab.
Zuvor hatte der Nationale Wetterdienst vor lebensbedrohlichen Tornados gewarnt. Es sei erst das zweite Mal in der Geschichte des Landes, dass 24 Stunden vor dem Unwetter eine solche Warnung erfolge, sagte Russ Schneider, der Leiter des zum US-Wetterdienst gehörenden Zentrums für Sturmvorhersage. Der Nationale Wetterdienst erklärte am frühen Sonntagmorgen, in den vergangenen 24 Stunden seien 121 Tornados gemeldet worden. Die Zahl müsse allerdings noch geprüft werden und könnte Dopplungen enthalten.
Die diesjährige Tornado-Saison hat ungewöhnlich früh begonnen. Bislang werden 62 Tote beklagt. Insgesamt starben im vergangenen Jahr etwa 550 Menschen, die höchste Zahl seit fast einem Jahrhundert.