Ein schwerer Wintersturm mit Schnee, Blitzeis und Eiseskälte hat weite Teile der USA heimgesucht. Am Montagabend (Ortszeit) waren noch Zehntausende Haushalte ohne Strom: Der Seite poweroutage.us zufolge waren vor allem die Bundesstaaten Missouri, Illinois, Indiana, Kentucky, West Virginia und Virginia betroffen. Die Last des Eises und die heftigen Winde setzen den Kabeln zu, wie eine Meteorologin erklärte.
Vielerorts blieben Schulen und öffentliche Einrichtungen geschlossen. Auch der Autoverkehr war durch den Wintersturm stark beeinträchtigt. Der New York Times zufolge kamen bei Verkehrsunfällen mindestens drei Menschen ums Leben. Autobahnen waren wegen Blitzeis gesperrt, die Polizei meldete landesweit Hunderte Autounfälle auf glatten Straßen. Viele Fahrer saßen zudem im Schneetreiben in ihren Wagen fest. „Bitte, bitte, bitte, bleiben Sie zu Hause! Das ist nicht die Zeit, um sich die Landschaft anzuschauen“, warnte ein Beamter der Autobahnpolizei in Kansas - und postete Bilder von liegengebliebenen Lastwagen und mit Schnee verwehten Highways.

Landesweit fielen außerdem Tausende Flüge aus. Auch in der US-Hauptstadt Washington und der Region fielen bis zu 20 Zentimeter Schnee, die Mehrheit der Flüge am Hauptstadtflughafen Reagan National wurde gestrichen.
Mancherorts lagen die Temperaturen bei minus 15 Grad
Für insgesamt rund 60 Millionen Einwohner in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten galten Unwetterwarnungen, wie US-Medien am Morgen unter Berufung auf Meteorologen berichtet hatten. Sie sprachen von einem „brutalen Wintersturm“, der sich vom Mittleren Westen bis an die Ostküste erstrecke.
Besonders hart traf es Kansas und Missouri, wo bis zu 25 Zentimeter Schnee fielen. Mancherorts seien zehn Grad minus gemessen worden - mit Temperaturstürzen von bis zu 15 Grad. Verantwortlich für die extremen Bedingungen seien auch Polarwirbel, die die USA erreicht hätten.

Um mehr Mittel bereitstellen und notfalls die Nationalgarde zur Unterstützung der Rettungsdienste einsetzen zu können, erklärte Beshear für Kentucky den Notstand. Dieser galt auch in sechs weiteren Bundesstaaten: Virginia, West Virginia, Arkansas, Missouri, Maryland und Teilen New Jerseys.
Für mehrere Millionen Menschen warnte der Wetterdienst zudem vor Blizzards - so werden in den USA heftige Schneestürme mit starken Temperaturstürzen genannt. In einigen Bundesstaaten bestehe zudem die Gefahr von Tornados.
In den kommenden Tagen ist laut dem Wetterdienst weiter mit Minustemperaturen zu rechnen. Allerdings sollen die heftigen Schneefälle nun enden.