Wintereinbruch:Europa in der Kältestarre

Weite Teile des Kontinents haben mit strengem Frost zu kämpfen. Besonders die östlichen Länder leiden unter den eisigen Temperaturen - dort sind bereits mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Verschärft wird die Lage mancherorts durch geborstene Wasserleitungen - und Einschränkungen bei Gaslieferungen aus Russland.

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Romanian young man facing the blizzard on a Bucharest street

Quelle: dpa

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Weite Teile des Kontinents haben mit strengem Frost zu kämpfen. Besonders die östlichen Länder leiden unter den eisigen Temperaturen - dort sind bereits mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Verschärft wird die Lage mancherorts durch geborstene Wasserleitungen - und Einschränkungen bei Gaslieferungen aus Russland.

In Bukarest, wo dieser junge Mann unterwegs ist, fiel die Temperatur zeitweise auf 20 Grad unter null, seit Beginn der Kältewelle kamen in Rumänien acht Menschen ums Leben.

Low temperatures hit Romania

Quelle: dpa

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Mehrere Städte in dem südosteuropäischen Land haben Alarm ausgerufen. Im Norden Rumäniens starb ein Baby, das in einem ungeheizten Haus untergebracht war. Mehr als 340 Menschen wurden landesweit wegen Unterkühlung in Krankenhäusern behandelt.

Snowstorm wreaks havoc in central Balkans

Quelle: dpa

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Den eisigen Temperaturen waren in der vergangenen Woche Blizzards und heftige Schneefälle vorausgegangen. Die Kälte macht Menschen in ganz Osteuropa schwer zu schaffen. Dramatisch ist die Lage in der Ukraine: Dort fielen den eisigen Temperaturen mehr als 40 Menschen zum Opfer.

A stray dog reacting while being rescued by volunteers at a dog s

Quelle: dpa

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Tausende Schulen schlossen und gaben mehr als 400.000 Schülern kältefrei. Auch in Bulgarien, wo Medien von bisher acht Kältetoten berichten, schlossen zahlreiche Schulen. Das Land hat zusätzlich noch mit einer Grippewelle zu kämpfen. In Polen erlitten viele Menschen Kohlenmonoxidvergiftungen durch schlecht funktionierende Kohleöfen, außerdem ...

Im Bild: Auch den streunenden Hunden in Bukarest macht die Kälte zu schaffen.

Winter landscape in the area of the Szymoszkowa Glade

Quelle: dpa Bildfunk

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... waren Tausende Polen zeitweise ohne Wasser - die extreme Kälte hatte Leitungsrohre zum Bersten gebracht. In ganz Europa sind es vor allem die Menschen ohne festen Wohnsitz, die unter den eisigen Temperaturen leiden.

Im Süden des Landes schafft der Wintereinbruch in der Hohen Tatra malerische Kulissen.

A woman walks near by cars covered with snow in Pristina

Quelle: dpa

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In der Ukraine werden in mehr als 1500 Notunterkünften Lebensmittel an Obdachlose ausgegeben. Polens Sozialminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz rief die Bevölkerung zur Solidarität mit wohnungslosen Mitbürgern auf. "Es ist nicht die Kälte, die die Leute tötet. Es ist die Teilnahmslosigkeit, die tötet", sagte er.

Im Bild: Auch die kosovarische Hauptstadt Pristina versinkt in Schneemassen.

Obdachlose in der Kälte

Quelle: dpa

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe kritisierte besonders die Situation von Obdachlosen in ländlichen Gebieten. Dort gibt es - im Vergleich etwa zu Berlin - nur wenige Notunterkünfte. Doch auch in der Hauptstadt reichen die Übernachtungsmöglichkeiten nicht aus. Am Wochenende hatten 467 Menschen vorübergehend Obdach gesucht, dabei gibt es nur 315 Plätze.

Elbefähre fährt wegen Eisgang nicht

Quelle: dpa

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In ganz Deutschland kam es zu Behinderungen im Verkehr - zu Land wie zu Wasser. Bei Stuttgart kam eine 35 Jahre alte Pkw-Fahrerin bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Lastwagen ums Leben. Der Elbfähranleger am Ende dieser dick eingefrorenen Zufahrtsstraße im Landkreis Lüneburg stellte den Betrieb ein.

Winterkalter Strandspaziergang auf Usedom

Quelle: dapd

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Für alle, die nicht wie diese Touristinnen aus Heidelberg direkt aus der Sauna kommen, ist ein Ostsee-Spaziergang auf Usedom eine ziemlich frostige Unternehmung. Auch an der Nordseeküste führte das Wetter bereits zu starken Behinderungen: Die Schifffahrt zu den Ostfriesischen Inseln ist eingeschränkt - die tiefen Temperaturen sind dabei allerdings weniger problematisch als der niedrige Wasserstand: Weil der stetige Ostwind das Wasser aus der Deutschen Bucht und den flachen Wattgebieten drückt, müssen Passagiere teilweise mit geänderten Fahrzeiten rechnen.

Schnee in Berlin

Quelle: dapd

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In Brandenburg war bereits am Montag eine 55 Jahre alte Frau erfroren, nachdem sie in einen Wassergraben gestürzt war. Die Behörden warnten vielerorts davor, zugefrorene Wasserflächen zu betreten.

Doch während manche zitternd das Wetter verfluchen, freuen sich andere über den Wintereinbruch: Diese Kinder im Berliner Schlosspark Charlottenburg, oder ...

Weather in Arosa Switzerland

Quelle: dpa

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... Wintersportler in den Alpen. Trotz bester Schneebedingungen ist das Vergnügen dort allerdings auch nicht völlig ungetrübt.

Winter auf dem Wendelstein

Quelle: dapd

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In Österreich warnten Meteorologen zur Vorsicht: Trotz Skikleidung könnten sich auch "Skifahrer und Snowboarder Erfrierungen" zuziehen, hieß es. Im Süden Deutschlands schufen Frost und Schnee teilweise phantastische Landschaften, gegen die Menschen (im Bild: ein eingeschneites Gebäude in Bayrischzell) winzig wirken und in denen ...

Frostige Impressionen vom Wendelstein

Quelle: dpa

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... die Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes auf dem Wendelstein wie das Bühnenbild eines Fantasy-Filmes wirkt.

Snow-covered street in Turin, Italy

Quelle: dpa

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Der Winter hat längst auch Gegenden Europas erreicht, die üblicherweise für ihre milden Temperaturen beliebt sind. In Athen, wo auch wegen der Finanzkrise 20.000 Menschen obdachlos sind, herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Turin im Norden Italiens (im Bild) ist ebenfalls von einer Schneeschicht bedeckt.

Der russische Gaskonzern Gazprom schränkte offenbar indes seine Lieferungen in Richtung Westen ein. Acht Prozent der Bestellungen hätten nicht geliefert werden können, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax.

Snow in Tbilisi

Quelle: dpa

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Mit den Vorräten müsse zuerst der Bedarf der russischen Kunden gedeckt werden, berichtete die Agentur unter Berufung auf Industriekreise. Auch Russland kämpft mit ungewöhnlich frostigen Temperaturen. Erstmals stieg der Gasverbrauch im Land auf zwei Milliarden Kubikmeter pro Tag - nach russischen Angaben so viel wie der gesamte Jahresbedarf von Bulgarien.

Im Bild: Spaziergänger in der georgischen Hauptstadt Tiflis.

Wetter in Bayern

Quelle: dapd

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Eine Entspannung ist hierzulande zunächst nicht abzusehen. "Am Wochenende werden im Osten des Landes in den Nächten und in den Morgenstunden verbreitet minus 20 Grad erreicht", sagt Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst. "Bei mäßigem Wind in den Niederungen können die gefühlten Temperaturen sogar auf bis zu minus 30 Grad sinken." Den Messungen des Dienstes zufolge war es bisher in Deutschland nirgends so kalt wie in Mehringen in Sachsen-Anhalt. Dort wurden am Dienstag 16 Grad unter null gemessen.

Im Bild: Eisige Idylle am bayerischen Ammersee.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/leja/okl
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