Wenige Meter neben dem Wiener Shoppingparadies, der Mariahilfer Straße, wo an diesem schönen Altweibersommertag Eis geschleckt, gebummelt und viel Geld ausgegeben wird, liegt in einer engen Seitenstraße die "Gruft". Man kann die Einrichtung der Caritas für Obdachlose im sechsten Bezirk leicht übersehen: ein schmales Tor gegenüber der Mariahilfer Kirche, ein Zugang dort, wo einst der Pfarrgarten lag und wo jetzt ein paar Männer und Frauen gemeinsam rauchen, dahinter Beratungsräume für Sozialarbeiterinnen und Therapeuten, Küche, Waschraum, Aufenthaltsraum, Kicker. Geschlafen wird immer noch unter der Kirche, in der Gruft, die der 1986 gegründeten Unterkunft ihren Namen gab.
Österreich:Wien sucht einen Serienmörder
Ein Obdachloser an der Wiener Ringstraße.
(Foto: Alex Halada/imago images; Bearbeitung: SZ)Diesen Sommer wurden zwei Obdachlose getötet, eine Frau ist schwer verletzt. Alle drei Angriffe wurden auf Schlafende im Freien verübt. Nun geht die Angst um auf den Straßen der österreichischen Hauptstadt.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
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