Süddeutsche Zeitung

Whisky in der Antarktis entdeckt:Seit 100 Jahren eisgekühlt

Gut abgelagerter Tropfen: Nach 100 Jahren im Polareis sollen mehrere Flaschen schottischen Whiskys in der Antarktis ausgegraben und untersucht werden.

Nach 100 Jahren im Polareis sollen im Januar mehrere Flaschen schottischen Whiskys in der Antarktis ausgegraben und untersucht werden.

Die Flaschen wurden von dem britischen Forscher Ernest Shackleton 1909 an den Südpol gebracht. Seine Expedition scheiterte aber, und die beiden Kisten mit dem Scotch der Marke McKinlay blieben in einer Hütte in der Nähe von Cape Royds zurück. Als die Hütte 2006 restauriert werden sollte, fanden Arbeiter die Kisten unter Dielenbrettern im Boden festgefroren.

Die Firma Whyte & Mackay, der McKinlay and Co. inzwischen gehört, will prüfen, ob der heute nicht mehr erhältliche Scotch neu aufgelegt werden soll. Arbeiter des neuseeländischen Antarctic Heritage Trusts wollen deshalb versuchen, einige der Flaschen mit Spezialbohrern loszueisen - der größte Teil muss allerdings entsprechenden Verträgen zufolge aus historischen Gründen im ewigen Eis bleiben.

Richard Paterson von Whyte & Mackay sagte, der gut abgelagerte Whisky könne durchaus noch trinkbar sein und genau so schmecken wie vor 100 Jahren. "Er lag dort einsam und verlassen herum. Er sollte zurück nach Schottland kommen, wo er geboren wurde", zitierte ihn der Londoner Telegraph.

Al Fastier, der die Expedition im Januar leiten wird, sagte, er werde den Flascheninhalt nicht versuchen. "Es ist besser, sich den Geschmack vorzustellen. Auf diese Weise behält er sein Mysterium."

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