Wetteraufnahmen:Wie man Blitze fotografiert

Fast 3000 Blitze gingen am Montag über München nieder. Ein spektakuläres Naturschauspiel, das auch Hobby-Fotografen mit einem einfachen Trick einfangen können. Eine Anleitung.

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Cloud to ground lightning strikes near storm chasers during a tornadic thunderstorm in Cushing

Quelle: REUTERS

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Gewaltige Blitze sind ein begehrtes Fotomotiv. Doch wie schafft man es am besten, sie mit der Kamera einzufangen? Wie gelingen so spektakuläre Bilder wie das eines Fotografen aus München, der am Montagmorgen einen Blitz ablichtete, der in der Spitze des Münchner Olympiaturms einschlug?

In den USA hat sich inzwischen eine ganze Bewegung entwickelt. Die Hobbyfotografen gehen, wie hier in Oklahoma, auf der Suche nach möglichst spektakulären Wetterfotos oft große Risiken ein. "Storm Chaser" - zu deutsch: Sturmjäger - nennen sich diejenigen, die versuchen, Tornados oder auch heftigen Gewittern möglichst nahe zu kommen.

Gewitter über München

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Sicherer und trockener ist im Zweifel die eigene Wohnung. Wer sich glücklich schätzen kann und über einen Balkon mit Blick über die Dächer der Stadt verfügt, kann sich die ersten Versuche im Storm Chasing sehr einfach machen. In der freien Natur ist der sicherste Platz das Auto, dessen Karosserie als faradayischer Käfig wirkt.

Im Bild: Die Silouette der Münchner Altstadt.

Gewitter über Brandenburg

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Ob auf dem Balkon oder in der freien Natur, der beste Zeitpunkt für ein Foto ist aber sowieso, wenn das Gewitter aufzieht und die Landschaft noch trocken ist. Dann ist die Stimmung am Himmel besonders dramatsich und es ergeben sich interessante Wolkenformationen. Am besten man prüft, aus welcher Richtung das Gewitter kommt und sucht sich dann in größerer Entfernung einen geeigneten Standpunkt.

Im Bild: Ein Gewitter nahe Hasenfelde in Brandenburg.

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Quelle: AFP

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Der genaue Zug einer Gewitterzelle lässt sich nur schwer voraussagen. Wo genau es blitzt, können selbst Meteorologen meist erst etwa 30 bis 60 Minuten vorher berechnen. Mittlerweile gibt es allerdings einige brauchbare Apps, mit denen Gewitter relativ zuverlässig geortet werden können, so zum Beispiel hier oder hier.

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Quelle: AFP

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Damit das Bild möglichst imposant wirkt, ist es wichtig, einen guten Hintergrund zu suchen, der auch ohne den Blitz etwas hergibt. Hohe Gebäude wie etwa der Olympiaturm in München oder der Fernsehturm auf dem Berliner Alexanderplatz sind beinahe schon klassische Motive, auch die Skyline einer großen Stadt funktioniert gut. Auf diesem Bild ist die Bucht vor Nizza zu sehen.

Sommergewitter

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Was man braucht? Eine Kamera mit Zoom-Objektiv, bei der sich Blende und Verschlusszeit manuell einstellen lassen. Zwingend nötig ist auch ein Stativ, damit die Aufnahme nicht verwackelt und am besten auch ein Fernauslöser.

Im Bild: Blitze über der Stadt Hildesheim in Niedersachsen.

Sommergewitter

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Bei der Brennweite kann man zwischen einen leichten Teleobjektiv und einem Weitwinkel variieren. Ein Weitwinkel bringt, wie bei diesem Gewitter über der Nordsee in Schleswig-Holstein, mehr Wolken aufs Bild und kann dramatischer wirken. Bei den sonstigen Einstellungen wählt man am besten eine niedrige Lichtempfindlichkeit (zum Beispiel einen ISO-Wert von 100) und eine mittlere Blende (Blende 8).

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Wie macht man das Foto? Der Trick ist eine möglichst lange Belichtungszeit. Je nachdem, welche technischen Möglichkeiten die Kamera bietet, mindestens fünf bis 30 Sekunden oder noch länger. Je länger die Belichtungszeit ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen oder mehrere Blitze aufs Bild zu bekommen.

Im Bild: Das berühmte Palacio-Salvo-Gebäude in der urugayischen Hauptstadt Montevideo.

© SZ.de/dho/olkl/afis
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