Wetter:Was am Siebenschläfertag dran ist

Regentropfen

Regentropfen liegen am Sieberschläfertag auf einem Bambusblatt in Hannover.

(Foto: dpa)

Laut Bauernregel sagt er das Wetter für die nächsten sieben Wochen voraus - und jetzt bringt Tief "Rasmund" Gewitter. Aber es gibt Hoffnung für den Sommer.

Wer am Dienstagmorgen einen weiteren heißen Sommertag erwartete, bekam beim Blick aus dem Fenster einen Schreck: Tief "Rasmund" brachte Wolken, Schauer und kräftige Gewitter nach Deutschland und bereitete dem sonnigen Badewetter erst einmal ein Ende. Und das ausgerechnet am Siebenschläfertag.

"Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag" - so lautet die Bauernregel für den 27. Juni. Regnet es an diesem Tag, regnet es auch in den nächsten sieben Wochen. Jedes Jahr wieder beobachten deshalb viele Menschen, wie das Wetter an diesem Tag ist und hoffen auf viel Sonne. In diesem Jahr vergebens. Aber der Deutschen Wetterdienst (DWD) hat gute Nachrichten: "Vom Siebenschläfertag lässt sich gar nichts ableiten", sagt Christian Ehmann.

Wird der Sommer also trotz Rasmund noch schön? Ehmann kann das nicht beantworten. "Es kann keiner sicher sagen, wie der Sommer wird", erklärt der Wetterexperte auf SZ-Anfrage. Aber: Nicht der Siebenschläfertag, aber der Zeitraum von Ende Juni bis etwa 9. Juli könne immerhin als grobe Tendenz für den Sommer dienen. Eine echte Vorhersage sei das aber nicht, betont Ehmann. Wenn in diesem Zeitraum schlechtes Wetter überwiegt, sei die Wahrscheinlichkeit für einen kühlen und feuchten Sommer tatsächlich relativ hoch, heißt es beim DWD.

Das liegt am Verlauf des sogenannten Jetstreams. Dieser Wind weht in etwa zehn Kilometer Höhe von Westen nach Osten über Europa. Überquert er den Kontinent eher im Süden, wandern Tiefdruckgebiete ungehindert aus dem Norden Richtung Mitteleuropa. Die Folge: Über Deutschland gehen auch im Sommer die Ausläufer eines dieser Tiefs hinweg - und es wird kalt und regnerisch.

Wenn der Jetstream dagegen eher im Norden weht, werden die Tiefdruckgebiete nach Nordeuropa abgelenkt. Dafür dehnt sich ein Hochdruckgebiet von den Azoren südwestlich von Portugal nach Mitteleuropa aus. Das bedeutet für Deutschland warmes und trockenes Sommerwetter.

Allerdings gelten für das Eintreten der Vorhersage regionale Unterschiede: In München kann man sich darauf eher verlassen als in Hamburg. Laut Christian Ehmann stimmt diese grobe Tendenz im Süden Deutschlands in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle, während es im Norden nur etwa 40 Prozent sind. "Das kommt daher, dass man im Süden eher im Einflussbereich der subtropischen Hochs ist, die vom Mittelmeer und Afrika kommen. Dadurch ist die Prognose etwas zuverlässiger als im Norden, der einfach weiter weg ist."

Noch sicherer sind die Prognosen für die nächsten Tage. Und die sind alles andere als gut: Erst einmal bringt Tief Rasmund nämlich Starkregen, Wind und Unwetter. Die Temperaturen erreichen nur noch 17 bis 25 Grad. Badewetter stellt sich auch am Wochenende nicht wieder ein. Ganz wie am Siebenschläfertag vorhergesagt.

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