Wetter:Todbringende Stürme

Wetter: Einsatzkräfte retten eine Frau am Wochenende in den überfluteten Straßen von Hongkong.

Einsatzkräfte retten eine Frau am Wochenende in den überfluteten Straßen von Hongkong.

(Foto: Anthony Wallace/AFP)

Der Taifun "Mangkhut" hat China erreicht, im Norden der Philippinen starben bisher mindestens 36 Menschen. In den USA geht vom Sturm "Florence" weiter Gefahr aus.

Der Taifun Mangkhut hat China erreicht. Am Sonntag traf er in der Provinz Guangdong auf Land, zwei Menschen seien getötet worden, berichtete der Staatssender CCTV. Bei stetigen Windgeschwindigkeiten von 155 Kilometern pro Stunde brachte er sintflutartigen Regen. Am Nachmittag fegte er über die Stadt Taishan. Der Wirbelsturm hatte im Norden der Philippinen mindestens 64 Menschen getötet. Erdrutsche könnten zudem Dutzende Menschen verschüttet haben. Mangkhut ist der bislang größte Sturm des Jahres in der Region. In Guangdong wurden mehr als 2,45 Million Menschen in Sicherheit gebracht, wie Staatsmedien berichteten. Ein Video zeigte, wie in Hongkong ein hohes Gebäude schwankte. Hunderte Flüge wurden abgesagt. Bahnverbindungen in Guangdong und der Provinz Hainan seien gestoppt worden, teilte die China Railway Guangzhou Group Co. mit. In der neben Hongkong liegenden Stadt Macao wurde erstmals in ihrer Geschichte die Schließung von Kasinos angeordnet. Der Sicherheitsminister von Hongkong, John Lee Ka-chiu, rief die Bewohner auf, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Der Sturm Florence wiederum hat auf seinem Weg über den Südosten der USA an Kraft, nicht aber an Schrecken eingebüßt. Vielmehr warnten die Behörden am Sonntag, dass weiter massive Regenfälle und Überschwemmungen die Katastrophenregionen in den beiden Bundesstaaten North und South Carolina bedrohten. Das Hochwasser mancher Flüsse könnte noch tagelang steigen. Infolge von Florence starben mindestens 14 Menschen. "Es handelt sich immer noch um einen katastrophalen, lebensbedrohlichen Sturm", warnte Zack Taylor, Meteorologe beim Nationalen Wetterdienst der USA. Florence hatte am Freitag mit Hurrikan-Stärke die US-Küste erreicht. Auf seinem Weg ins Landesinnere wurde er zwei Tage später zu einem tropischen Tief heruntergestuft. Er brachte enorme Wassermassen mit sich.

Die Behörden warnten die Bevölkerung, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei: Es drohten Tornados, Erdrutsche und Überflutungen. Anschwellende Flüsse könnten Brücken zum Einsturz bringen und Dämme zerbersten lassen. Fast 800 000 Haushalte und Unternehmen waren ohne Strom. In North Carolina mussten rund 50 vom Wasser eingeschlossene Menschen mit Hubschraubern gerettet werden.

In der Stadt Fayetteville forderten die Behörden die Bewohner am Zusammenfluss zweier Flüsse dringend auf, ihre Häuser zu verlassen. Wer sich dem widersetze, solle seine Angehörigen informieren, denn er werde sehr wahrscheinlich nicht überleben, sagte Bürgermeister Mitch Colvin. "Das Schlimmste steht uns noch bevor." In der kommenden Woche will sich Präsident Donald Trump ein Bild vom Katastrophengebiet machen. Auf Twitter sprach er den Menschen dort sein Mitgefühl aus. Laut Präsidialamt sagte er betroffenen Bezirken Bundeshilfen zu.

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