Süddeutsche Zeitung

Wetter - Stahnsdorf:Überflutete Straßen und Keller in Brandenburg und Berlin

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Wernsdorf/Berlin (dpa/bb) - Die schweren Gewitter mit Starkregen und Hagel haben in Brandenburg am Wochenende zu mehr als 500 Einsätzen der Feuerwehren geführt. Nach Angaben der fünf Regionalleitstellen für Notrufe stürzten am Samstag Bäume auf Straßen und teils auf Autos. Wasser lief in Keller und überflutete Straßen, Gehwege sackten ab, Blitze schlugen ein. Auch in Fahrstühlen stand Wasser. In Wernsdorf bei Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) brannte ein Dachstuhl. Allein die Leitstelle für Frankfurt (Oder) und die Landkreise Oder-Spree, Märkisch-Oderland zählte rund 200 Einsätze.

Die größte Regenmenge in Brandenburg fiel in den vergangenen 24 Stunden in Brück-Gömnigk im Kreis Potsdam-Mittelmark mit knapp 82 Litern pro Quadratmeter, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte. In Butzow bei Brandenburg/Havel wurden 72 Liter pro Quadratmeter gemessen, in Pohlitz im Kreis Oder-Spree 64,5 Liter. Die Gewitter zogen am Sonntag ab und wurden von trockener Luft aus Nordosten verdrängt.

Der starke Regen führte zu Unfällen. Auf der überfluteten Autobahn 19 wurde eine schwangere Frau bei einem Auffahrunfall verletzt. Das Wasser habe nahe der Anschlussstelle Wittstock/Dosse am Samstag zum Teil bis zu 40 Zentimeter hoch gestanden, berichtete die Polizei. Ein Fahrer sei in Richtung Berlin zu schnell gewesen und mit seinem Auto auf einen bremsenden Wagen aufgefahren. Das Auto habe sich überschlagen. Das stehende Fahrzeug sei in die rechte Schutzplanke gedrückt worden. Die schwangere Beifahrerin aus diesem Auto und zwei Mitfahrerinnen aus dem auffahrenden Auto wurden leicht verletzt.

In Wittstock/Dosse (Kreis Ostprignitz-Ruppin) stürzte ein Baum auf ein Auto, in dem noch die Fahrerin saß. Die 60-Jährige kam nach Angaben der Polizei aber mit dem Schrecken davon. Bei Linow nahe Rheinsberg stürzten mehrere Bäume auf eine Landesstraße, die deshalb zeitweise gesperrt war. Eine Autofahrerin regte sich so darüber auf, dass sie einfach durch die Absperrung fuhr. Zwei Feuerwehrleute konnten sich laut Polizei noch retten, indem sie zur Seite sprangen.

In der Notruf-Leitstelle in Eberswalde für die Kreise Barnim, Oberhavel und Uckermark musste wegen eines Wasserschadens ein Server ausgetauscht werden. Ein Sprecher sagte, die Leitstelle sei aber für Notrufe immer erreichbar gewesen.

In Berlin war der Südosten rund um Köpenick am stärksten von Gewittern und Starkregen betroffen. Dort wurde mit 25 bis 40 Litern pro Stunde je Quadratmeter der meiste Niederschlag gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes sagte. In Mitte und im Südwesten der Stadt Richtung Potsdam wurden rund 15 Liter je Quadratmeter gemessen. Vollgelaufene Keller und vereinzelt umgestürzte Bäume führten bis zum späten Abends zu mehreren Einsätzen der Feuerwehr. "Es gab rund 40 kleinere Einsätze, was bei Gewitter nichts Ungewöhnliches ist", sagte der Sprecher.

Wegen eines Blitzeinschlags gab es Einschränkungen bei der S-Bahn-Linie S7. Zwischen Berlin-Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof verkehrte die S-Bahn zeitweise nur im 20-Minuten-Takt. Am Sonntagmorgen fuhren die Züge wieder planmäßig alle zehn Minuten.

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