Wetter:Schnee und Eis sorgen für Chaos

Wintereinbruch in Berlin

Winterchaos in Deutschland: Ein Räumfahrzeug in Berlin.

(Foto: dpa)
  • In einigen Regionen musste die Polizei aufgrund des Wintereinbruchs zu Hunderten Einsätzen ausrücken.
  • Am Alpenrand warnt der Deutsche Wetterdienst am frühen Montagmorgen vor starken Winden.
  • Im nordrhein-westfälischen Eschweiler bei Aachen stürzte ein 15 Meter hoher Baum auf ein Kinderkarussell. Fünf Menschen wurden verletzt.

Der Wintereinbruch hat in der Nacht zum Montag für Chaos gesorgt. In einigen Regionen zählte die Polizei in der Nacht zum Montag teils Hunderte Einsätze. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den frühen Morgen.

Allein in Leipzig mussten die Beamten innerhalb von vier Stunden zu etwa 100 Verkehrsunfällen ausrücken. In Brandenburg ereigneten sich in der Nacht 136 Unfälle - 66 davon wetterbedingt, 21 Menschen wurden leicht verletzt. In Sachsen-Anhalt gab es am Sonntag laut Polizei insgesamt fast 300 Unfälle mit mindestens 42 Verletzten.

Auch in anderen Regionen Deutschlands hatten Polizei und Rettungsdienste viel zu tun. Da viele Autofahrer angesichts von Eis und Schnee das Tempo drosselten, gingen viele Unfälle glimpflich aus. In den meisten Fällen sei es bei Blechschäden geblieben, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Heilbronn in Baden-Württemberg, die in der Nacht ebenfalls etwa 70 Mal ausrücken musste.

Zum Start des Berufsverkehrs waren die Fahrbahnen in vielen Teilen Deutschlands dank Plus-Temperaturen aber wieder frei. Nur am Alpenrand warnt der Deutsche Wetterdienst am frühen Montagmorgen vor Unwettern und starken Winden.

Auch im Bahn- und im Flugverkehr gibt es Probleme

Die Bahn sperrte wegen des Wintereinbruchs die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main bis Montagmorgen. Die Fernverkehrszüge wurden umgeleitet. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main sollte am Morgen wieder frei sein. Am Abend mussten Reisende mit etwa 40 Minuten Verspätung rechnen, einige strandeten etwa am Kölner Hauptbahnhof. Im Regionalverkehr sei am Montag vor allem in Norddeutschland noch mit Verspätungen zu rechnen, sagte eine Bahnsprecherin.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main entfielen am Sonntag bis zum Nachmittag mehr als 260 Flüge, verzögerten sich oder wurden umgeleitet. Eine Fraport-Sprecherin bezeichnete die Situation als "dramatisch". Selbst auf den geräumten und gestreuten Bahnen seien wegen des anhaltenden Schneefalls nicht die vorgeschriebenen Bremswerte erreicht worden.

Auch am Münchner Flughafen verursachten heftige Schneefälle und Eisregen zahlreiche Verspätungen und Flugausfälle. 185 von 1000 Flügen seien am Sonntag gestrichen worden, teilte ein Flughafen-Sprecher am Montag mit. Einige Maschinen hätten München wegen zu großer Verspätung nicht mehr angeflogen und konnten dort am Montagmorgen entsprechend nicht starten. Für den Wochenbeginn rechnete der Sprecher daher mit weiteren 50 Annullierungen.

Aufgrund der Wetterlage war am Sonntag über Stunden nur eine von zwei Start- und Landebahnen freigegeben gewesen, während die andere enteist wurde. Zudem mussten die startenden und landenden Flugzeuge einen größeren Abstand zueinander einhalten als sonst. Auch in Hamburg, Berlin, Köln und Düsseldorf fielen Flüge aus.

Im nordrhein-westfälischen Eschweiler bei Aachen stürzte ein 15 Meter hoher Baum auf ein Kinderkarussell. Bei dem Unglück waren am Sonntagabend fünf Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer. Der Bruch des Baumstamms könnte auf starke Windböen zurückzuführen sein, erklärte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen laufen aber noch.

Im Leipziger Stadtteil Connewitz war im Schneetreiben zunächst die Stimmung gut - 150 Menschen machten zusammen eine traditionelle Schneeballschlacht, zu der seit einigen Jahren zum jeweils ersten Schneefall oft Hunderte zusammenkommen. Am Ende kippte die Stimmung: Unbekannte zündeten Müllcontainer an und bewarfen Löschkräfte der Feuerwehr mit Flaschen.

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