Wetter in Deutschland:Es schneit

Wintereinbruch

Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen: Schnee liegt in einem Vorgarten bei Warstein auf einer Sonnenblume. In der Nacht zum Mittwoch fielen bis in tiefere Lagen die ersten Schneeflocken.

(Foto: dpa)
  • In der Nacht zum Mittwoch hat es in Teilen Deutschlands bis ins Flachland geschneit.
  • In Oberfranken, im Thüringer Wald, im Oberen Vogtland und im Westerzgebirge in Sachsen schneite es am meisten.
  • Die niedrigen Temperaturen sind einem Meteorologen zufolge für diese Jahreszeit ungewöhnlich.

Minustemperaturen Mitte Oktober, erster Schnee: Es sieht so aus, als würde der Herbst dieses Jahr ausfallen und der Sommer direkt in den Winter übergehen.

In der Nacht zum Mittwoch hat es in Teilen Deutschlands bis unter 300 Meter geschneit. In Oberfranken, im Thüringer Wald, im Oberen Vogtland und im Westerzgebirge in Sachsen habe es am meisten geschneit, sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dem Experten zufolge ungewöhnlich für die Jahreszeit: "Dass es teilweise bis ins Flachland schneit, haben wir nicht alle Jahre."

Zehn Zentimeter Neuschnee

In Osterfeld in Sachsen-Anhalt etwa habe es bis runter auf 246 Meter geschneit. In den Morgenstunden des Mittwochs soll es weiterschneien. Im Westerzgebirge und in Oberfranken habe sich eine Schneedecke oberhalb von 400 Metern gebildet. Im Laufe des Vormittags am Mittwoch könne man in manchen Regionen oberhalb von 600 Metern mit fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee rechnen. Schnee im Oktober, vor allem im Mittelgebirge, komme aber häufiger vor, sagte Wetterexperte Herold.

In NRW blieben die weißen Flocken bis in den Morgenstunden liegen. In Ostwestfalen mussten Räumfahrzeuge anrücken. "Allerdings ist der Boden noch warm, da bleibt der Schnee nicht lange erhalten", sagte Meteorologin Cornelia Urban vom Deutschen Wetterdienst in Essen.

Im Landkreis Hof in Bayern kam es zu Verkehrsbehinderungen. Jedoch habe es "nur zwei, drei kleinere Unfälle" gegeben, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Im restlichen Bayern blieben Autofahrer zunächst jedoch von Winterwetter verschont.

Erster Schnee auf der Brockenkuppe

Auch auf Norddeutschlands höchstem Berg im Harz gab es den ersten Schneefall der Saison: Die Brockenkuppe sei inzwischen weiß, sagte ein Mitarbeiter der Wetterwarte auf dem 1141 Meter hohen Berg. Bei einer Außentemperatur von minus vier Grad bleibe der Schnee liegen.

In tieferen Lagen wie Leipzig oder Dresden könnte es laut DWD am Vormittag Schneeregen geben. Vor allem in den bergigen Regionen soll es Voigt zufolge weiter schneien. Die Schneefallgrenze steige allerdings während des Tages auf über 1000 Meter an. In den kommenden Tagen wird laut DWD kein Frost mehr erwartet. "Das war ein kurzes Winter-Intermezzo und eher ein Einzelfall", so DWD-Meteorologe Manuel Voigt.

Ungewöhnlich niedrige Temperaturen

Die niedrigen Temperaturen seien für die erste Oktoberhälfte aber sehr ungewöhnlich. Etwa in Leipzig werden demnach am Mittwoch Höchsttemperaturen von vier Grad erwartet, in Frankfurt Höchstwerte von sechs Grad. Am wärmsten werde es in Deutschland am Bodensee und den Küstenregionen mit zehn Grad.

Es bleibe in weiten Teilen Deutschlands eine graue Angelegenheit mit Regen, dicken Wolken und Frost in den Nächten, so die Experten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: