Wetter in den USA:Erster Schnee in Florida seit fast 30 Jahren

Wetter in den USA: Eisblumen in Florida, wo es zum ersten Mal seit 29 Jahren geschneit hat.

Eisblumen in Florida, wo es zum ersten Mal seit 29 Jahren geschneit hat.

(Foto: AP)
  • Die Kältewelle hat Florida den ersten signifikanten Schneefall seit 29 Jahren beschert und die Hauptstadt Tallahassee mit hauchdünner Schneeschicht bedeckt.
  • Auch die US-Küstenstädte Charleston und Savannah haben den heftigsten Schneefall in den vergangenen fast 30 Jahren verzeichnet.
  • Für Donnerstag sagten die Meteorologen einen weiteren Wintersturm voraus, der auch den Flugverkehr beeinträchtigen dürfte: Etwa 3000 Verbindungen von oder zu US-Flughäfen sind betroffen.

Schneebedeckte Sandalen und Haustiere, die angesichts von ein paar Flocken durchdrehen, sind derzeit ein beliebtes Motiv in sozialen Netzwerken. "Die Hölle muss gefroren sein", schreibt ein Twitteruser, nachdem eine Kältewelle an der US-Ostküste Florida den ersten signifikanten Schneefall seit 29 Jahren beschert hat. Tallahassee, die Hauptstadt des ansonsten sonnenverwöhnten Bundesstaats, war am Mittwoch mit einer Schneeschicht bedeckt. Allerdings einer sehr feinen mit nur etwa 0,25 Zentimeter Höhe.

Auch die US-Küstenstädte Charleston und Savannah haben den heftigsten Schneefall in den vergangenen fast 30 Jahren verzeichnet. Der US-Wetterdienst meldete am Mittwoch 12,7 Zentimeter Schnee in Charleston, South Carolina, und drei Zentimeter in Savannah, Georgia. In Tallahassee sollen die Temperaturen in dieser Woche nachts unter den Gefrierpunkt sinken. Im Norden Floridas mussten wegen der Kältewelle bereits mehrere Straßen gesperrt werden. Die Gouverneure von Florida, Georgia, North Carolina und Virginia riefen den Notstand aus und forderten die Bevölkerung auf, sich auf überfrierende Nässe und Frost einzustellen. Es kam zu Hunderten Verkehrsunfällen, viele Schulen und öffentliche Gebäude blieben geschlossen. Mehrere zehntausend Menschen, hauptsächlich in Virginia, sind ohne Strom, berichtet die New York Times.

Für Donnerstag sagten die Meteorologen einen weiteren Wintersturm voraus, der in Boston 30 Zentimeter Neuschnee bringen könnte. In New York lagen zwischen acht und 15 Zentimeter Schnee. Im Raum Chicago quälte eisiger Wind die Menschen - bis zu minus 37 Grad zwangen zum Tragen von Mützen und Handschuhen. Insgesamt hat die Kältewelle das Gebiet von Texas bis nach New England erfasst. In den vergangenen Tagen starben mindestens 17 Menschen durch Auswirkungen des schlechten Wetters. In Anchorage wurde am Dienstag dagegen ein "Hitzerekord" für einen Januar in Alaska gemessen: 7 Grad Celsius.

Fluggesellschaften ließen am Mittwoch 500 Flüge streichen. Am Donnerstag sind nach Informationen des Datendienstes Flightaware etwa 3000 Verbindungen von oder zu US-Flughäfen betroffen, vor allem im Raum New York und in Boston, aber auch in den Südstaaten South Carolina und Georgia.

Meteorologen sprechen bei dem derzeitigen Sturm über der Ostküste der USA von einem sogenannten "Bombenzyklon". Das Phänomen beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen, was starke Winde und Schneefall zur Folge hat.

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