Wetter - Hamburg:Erster Winter ohne Eistage in Hamburg: Fast kein Schnee

Deutschland
Eine Lücke zwischen den kahlen Bäumen erlaubt einen freien Blick auf den Untergang der Sonne. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg (dpa/lno) - Der Winter 2019/20 geht mit einem Rekord in die Hamburger Wetteraufzeichnungen ein: Er war zwar nicht der wärmste Winter aller Zeiten (2007), aber es war der erste Winter ohne Eistage, teilte die Umweltbehörde am Mittwoch in Hamburg mit. Das heißt: An keinem Tag von Dezember bis Februar blieb die Temperatur in Hamburg 24 Stunden lang unter null Grad Celsius. Auch in der Langzeitbetrachtung der Wetterdaten ließen sich die Folgen des Klimawandels für Hamburg deutlich herauslesen.

"Kaum Frost, kein Schnee und viel Regen: Die aktuellen Daten zum vergangenen Winter bestätigen den Klima-Langfristtrend und zeigen, wie sich der Klimawandel in Hamburg auswirkt", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). "Wir müssen diese Signale sehr ernst nehmen und alles tun, um den Klimawandel zu begrenzen. Zusätzlich müssen wir uns in Hamburg auf die Folgen einstellen und die Klimaanpassung vorantreiben", meinte der Umweltsenator.

Der 16. Februar war mit 17,4 Grad der wärmste je in Hamburg gemessene Wintertag. Das hätte eine Auswertung der Messungen an der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes am Standort Hamburg-Fuhlsbüttel ergeben. Danach gab es nur an elf Tagen Frost, im milden Winter 2007 war dies noch an 17 Tagen der Fall. Für einen langjährigen Vergleich wird in der Klimaforschung die Referenzperiode von 1961-1990 herangezogen. In dieser Zeit lag in Hamburg die durchschnittliche Temperatur im Winter bei 1,1 Grad. In den folgenden 30 Jahren stieg die Durchschnittstemperatur um 1,4 Grad an und liegt mittlerweile bei 2,5 Grad. Die Durchschnittstemperatur in diesem Winter lag bei 5,4 Grad.

Im gesamten Winter wurde lediglich zwei Mal Schneefall gemessen, eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter gab es an keinem einzigen Tag. In der Referenzperiode von 1961-1990 hatte es im Schnitt jährlich noch 26,5 Tage mit einer Schneedecke von mindestens einem Zentimeter gegeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: