Wetter - Hamburg:Eisige Kälte, aber kaum Schnee im Norden

Deutschland
Spaziergänger sind an der Außenlaster auf einem mit Schnee bedeckten Wanderweg unterwegs. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Eisiges Winterwetter und starker Wind haben den Norden am Wochenende vereinnahmt. Unfälle aufgrund des Wintereinbruchs blieben jedoch zum Großteil aus, wie die Polizei berichtete. Lediglich im nördlichen Schleswig-Holstein sorgten Glätte und Schneeverwehungen für vereinzelte Beeinträchtigungen. In den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland rückte die Polizei von Mitternacht bis Sonntagmittag zu insgesamt elf wetterbedingten Unfällen aus, wie ein Polizeisprecher sagte. Schwere Verletzungen wurden hierbei jedoch nicht verursacht.

Vor großen Schneemassen blieb der Norden verschont. Trotzdem sollten sich Menschen in Norddeutschland warm anziehen. Meteorologen rechneten für den Norden mit sogenannten Eistagen - also Tagen, an denen die Temperaturen auch tagsüber nicht über null Grad steigen und somit Dauerfrost herrscht. Der Polizei zufolge mussten die Rettungskräfte am Wochenende in Hamburg zunächst auch nicht wegen hilfloser Obdachloser ausrücken. Auch von möglichen Kältetoten war dem Sprecher zunächst nichts bekannt.

In Teilen Schleswig-Holsteins lag noch Schnee, der aus den vergangenen Tagen stammte, wie Meteorologe Frank Böttcher am Sonntag in einer Online-Pressekonferenz erklärte. Aufgrund der frostigen Temperaturen hatte dieser allerdings vielerorts eine verfestigte Eisform angenommen. Insbesondere lockerer Pulverschnee war Böttchers Angaben zufolge gefährlich, da er durch den kontinuierlichen Wind verfrachtet werden könne. Die Landstraße 268 bei Gremmerup (Kreis Schleswig-Flensburg) musste aufgrund der starken Schneeverwehungen am Sonntagvormittag gesperrt werden, berichtete der Polizeisprecher weiter. Sie sollte bis zum Montag gesperrt bleiben.

An den Küsten Schleswig-Holsteins herrschte am Sonntag ein besonders starker Wind. Zeitweise bestand die Gefahr von schweren Sturmböen. An der Ostseeküste hatte dies Hochwasser zur Folge. Der kontinuierliche Ostwind brachte Wassermassen an die Ostseeküste, wie Böttcher weiter sagte. Am Sonntag gebe es vor allem im Raum Flensburg erhöhte Wasserstände von bis zu 90 Zentimetern. Auch in der Kieler und der Lübecker Bucht steige das Wasser deutlich an. Im Raum Kiel rückten Einsatzkräfte von Sonntagmorgen an insgesamt 35 mal zu Einsätzen aus, die auf den starken Wind zurückzuführen waren. Hierbei handelte es sich allerdings insbesondere um herumfliegende Bauzäune und Dachziegel sowie umgestürzte Bäume. Menschen wurden nicht verletzt.

In Kombination mit den vorherrschenden frostigen Temperaturen erwartete Böttcher angesichts des Hochwassers für die nächsten Tage auch Eisschollen auf der Ostsee sowie geschlossene Eisflächen auf den Seen im Binnenland. Er warnte jedoch davor, diese zu betreten. Aufgrund der zu geringen Dicke bestehe Lebensgefahr.

An der Nordseeküste war Böttcher zufolge derweil Niedrigwasser angesagt. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich für den Sonntag einige Fährverbindungen zwischen Dagebüll und den Nordseeinseln Föhr und Amrum aufgrund der niedrigen Wasserstände. Zwischen Schlüttsiel und den Halligen Hooge und Langeneß entfiel der Fährverkehr komplett.

Die Bahn hatte angesichts des zu erwartenden Winterwetters bereits am Samstag Anpassungen im Fahrplan vorgenommen. Auch mehrere Fernverkehrsverbindungen im Norden waren hiervon betroffen. Am Samstag und Sonntag waren laut Mitteilung des Unternehmens alle Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Kiel, Hamburg und Lübeck sowie zwischen Hamburg und Westerland gestrichen. Auch zwischen Hamburg und Rostock/Strahlsund/Binz wurde der Fahrplan stark ausgedünnt.

Auf die Starts und Landungen am Hamburger Flughafen hatte das Wetter jedoch keine Auswirkungen. Einschränkungen im Flugverkehr gebe es nach wie vor nur wegen der Corona-Pandemie, wie eine Flughafensprecherin sagte. Für den Sonntag waren etwa 20 Landungen und rund 20 Starts geplant.

© dpa-infocom, dpa:210207-99-335079/5

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