Wetter - Glashütten:Hessische Wälder leiden unter Trockenheit

Agrar
Abgestorbene Fichten ragen in einem Waldstück in die Höhe. Foto: Arne Dedert/dpa (Foto: dpa)

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Frankfurt (dpa/lhe) - Hitze und Trockenheit haben dem hessischen Wald enorm zugesetzt. "Der Boden ist seit drei Jahren so stark ausgetrocknet, dass die Bäume selbst in tieferen Schichten immer schwieriger Wasser finden", sagte Berthold Langenhorst, Experte vom Naturschutzbund Nabu. Und: Je trockener die Bäume, desto größer sei die Gefahr durch Schädlinge wie den Borkenkäfer.

Problematisch sei es besonders für die Fichte, die aufgrund ihres guten Nutzholzes hier angesiedelt worden sei. "Die Fichte mag es kühl und feucht und bekommt jetzt ganz große Probleme." Als Flachwurzler, gelange sie nur schwer an tiefe Wasserspeicher. Der Experte schätzt: "Im Taunus wird es spätestens in fünf Jahren keine Fichte mehr geben." Aber auch andere Wälder wie der Spessart und der Odenwald seien von Trockenheit bedroht.

Zur Rettung des Waldes muss nach Ansicht des Nabu forstwirtschaftlich gegengesteuert werden. Bei Monokulturen hätten etwa Schädlinge ein leichtes Spiel. Sinnvoll sei ein naturnaher Waldbau mit möglichst vielen verschiedenen Baumarten, die hier heimisch sind.

Nach den ohnehin schon trockenen Jahren 2018 und 2019, blieb es auch in den vergangenen Monaten zu trocken. Von Juni bis August blieb der durchschnittliche Niederschlag von 170 Litern pro Quadratmeter deutlich unter dem Sollwert von 222 Litern, bilanzierte kürzlich der Deutsche Wetterdienst (DWD).

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