Süddeutsche Zeitung

Unwetter:Tote und Verletzte nach Hitze-Unwettern

In Schwerin fällt ein riesiger Ast auf einen Bierwagen, in Mainz muss der ZDF-Fernsehgarten abgebrochen werden und in Italien sterben mehrere Menschen infolge der Gewitter.

Zum Ende der Hitzeperiode haben Unwetter in ganz Europa für große Probleme gesorgt. So wurden bei einer Open-Air-Veranstaltung in Schwerin 29 Besucher durch einen herabfallenden Ast verletzt. Das 18 Meter lange Holz war auf einen Getränkestand gestürzt, die Veranstaltung wurde abgebrochen. In der Gemeinde Wurster Nordseeküste bedrohte ein Feldbrand einen Campingplatz, sieben Menschen kamen leicht verletzt ins Krankenhaus. Auch in Baden-Württemberg, Brandenburg und Bayern richteten Wald- und Wiesenbrände Millionenschäden an.

In Mainz musste der ZDF-Fernsehgarten wegen eines Gewitters abgebrochen und ins Studio verlegt werden. In Italien verunglückten bei Gewittern mehrere Menschen tödlich. Eine Frau starb in der Nacht zum Sonntag in ihrem Auto, das bei Rom von starkem Wind erfasst worden war, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Der Bürgermeister von Fiumicino, Esterino Montino, sprach auf Facebook von einem "gewaltigen Tornado" mit großen Schäden: "Es sieht aus wie auf einem Kriegsschauplatz." In der Toskana kam es zu Überschwemmungen. Die Provinz Arezzo habe es am schlimmsten getroffen, teilte die Feuerwehr mit. Ein Mann sei gestorben, als er von Schlamm-Massen erfasst worden sei. Bei Bozen wurde eine 45-jährige Norwegerin während eines Extremberglaufs vom Blitz getroffen und erlag später ihren Verletzungen.

Auch in Österreich führten die Unwetter zu mehreren Muren, Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen. Am Samstag war besonders das südliche Bundesland Steiermark betroffen, wo Hagel und Starkregen Keller und Straßen unter Wasser setzten, wie der ORF berichtete. In Tirol gingen Schlamm- und Steinlawinen ab. In Rauris bei Salzburg riss ein Bach eine Brücke weg und beschädigte ein Wohnhaus. Verletzt wurde dabei niemand.

Die Hitze führte auch zu Störungen bei der Deutschen Bahn. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisierte das Notfallmanagement. "Uns liegen drastische Berichte von Beschäftigten vor, die zum Teil unhaltbare Zustände in den Zügen aufzeigen", sagte der stellvertretende EVG-Vorsitzende, Klaus-Dieter Hommel. Die Angaben der Bahn klangen weniger dramatisch: Die Zahl der hitzebedingten Zugausfälle habe im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen, sagte ein Sprecher. Es sei infolge der Hitze jedoch zu Klimaanlagenausfällen, Weichenstörungen, Blitzeinschlägen an Oberleitungen, Böschungsbränden und überhitzten Fahrmotoren bei Lokomotiven gekommen. Mit Problemen hatten auch die Bahngesellschaften Thalys und Eurostar zu kämpfen.

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SZ vom 29.07.2019/dpa/olkl
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