Wetter - Dresden:Die Lage in Sachsen bleibt angespannt

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Langsam rollt der Verkehr auf einer Autobahn. Foto: Friso Gentsch/dpa (Foto: dpa)

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Leipzig (dpa/sn) - Nach den kräftigen Schneefällen mit Verwehungen bleibt die Lage in Sachsen am Dienstag weiter angespannt. Räumdienste arbeiteten auf den Straßen mit Hochdruck, trotzdem stellten sich noch immer viele Lastwagen quer und blockierten die Fahrbahnen. Der Fernverkehr bei der Deutschen Bahn war noch immer nahezu komplett eingestellt, dafür lief der Nahverkehr langsam an.

VERKEHRSLAGE: Auf der Autobahn 4 war am Dienstag die Fahrbahn zwischen den Dreiecken Dresden-West und Nossen nach zwei Unfällen mit Lastwagen blockiert, es staute sich am Mittag noch immer auf etwa zehn Kilometern. Dadurch kam es auch auf der A17 (Dresden - Richtung Tschechien) zu einem Rückstau, der sich am Morgen zeitweise bis zu 25 Kilometer weit ins tschechische Hinterland zog. Aus Sicherheitsgründen waren auf tschechischer Seite mehrere Tunnel geschlossen worden. Zudem konnten einige Rast- und Parkplätze auf der A4 nicht geräumt werden, weil sich Lastwagen in den Zufahrten festgefahren hatten. Im Vogtland und dem Erzgebirge sollten Autofahrer auf den Nebenstrecken auf der zumeist festen Schneedecke umsichtig fahren.

BUSSE UND BAHNEN: Der Fernverkehr der Deutschen Bahn von und nach Leipzig war am Dienstag nach wie vor komplett eingestellt. In Dresden verkehrte lediglich die Verbindung Prag-Hamburg. Der S-Bahnverkehr in Leipzig war auch am Dienstag auf den Strecken S1 und S9 eingestellt, ebenso die Verbindung zwischen Leipzig und Chemnitz. In Dresden lief dagegen der S-Bahnverkehr mit einigen Einschränkungen. Der öffentliche Nahverkehr in Sachsen lief dagegen langsam wieder an. In Leipzig fuhren zunächst vier Tram- und acht Buslinien. In Chemnitz und Dresden wurde dagegen das komplette Streckennetz bedient, wenn auch mit einigen Verzögerungen. Auch der Regionalbus Leipzig hatte seinen Betrieb wieder aufgenommen.

WETTERAUSSICHTEN: Mit weiteren Schneefällen ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in den kommenden Tagen nicht zu rechnen. Dafür wird strenger Dauerfrost mit Temperaturen unter minus zehn Grad erwartet, in den Nächten örtlich sogar bis zu minus 25 Grad. Es bleibt auf vielen Straßen glatt, weil die Schneedecke inzwischen stark verdichtet ist.

WÄLDER: Der momentane Frost reicht nach Auskunft von Experten noch nicht für eine größere Dezimierung der Borkenkäfer in den Wäldern aus. Die Käfer könnten Temperaturen in dieser Größenordnung überstehen, weil sie eine Art körpereigenes Frostschutzmittel produzierten, sagte Sachsenforst-Sprecher Renke Coordes. Der Borkenkäfer bekomme jedoch Probleme, wenn sich Frost und milde Temperaturen häufig abwechseln oder wenn Fröste schon im September oder noch im April auftreten. Sorgen bereitet Sachsenforst eher der Umstand, dass jetzt durch Schneebruch wieder Schadholz entstehen kann, das dem Borkenkäfer im Frühjahr Lebensraum gibt. Dafür wird der Schnee beim Tauen den Boden gleichmäßig durchfeuchten.

GEFAHREN: Die Landesdirektion Sachsen hat darauf hingewiesen, dass die Schneelast zu Schäden an Dächern, schlimmstenfalls sogar zu deren Einsturz führen könne. Deshalb sollten diese geräumt werden. Bei der Arbeit in der Höhe sollte man aber ausreichend gesichert sein. Besondere Gefahr droht, wenn Lichtkuppeln und -bänder auf den Dächern durch aufliegenden Schnee nicht mehr zu sehen sind. Zudem bestehe beim Schieben und Abkippen von Schnee über die Dachränder akute Gefahr, dass Personen in die Tiefe stürzen könnten. Schneeräumer sollten sich daher auf jeden Fall anseilen.

FREIZEIT: Der viele Schnee hat zumindest für die Freizeitsportler etwas Gutes. Vielerorts fahren Langläufer mit ihren Skiern in den verschneiten Parks oder auf Gehwegen. Und weil die nicht ausreichend geräumten Straßen für Radfahrer derzeit gefährlich sind, werden viele Kinder auf dem Schlitten in die Kitas gebracht. Zudem wird nahezu jeder kleine Hügel für eine Rodelpartie genutzt.

© dpa-infocom, dpa:210209-99-364211/4

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