Wetter - Daun:Land unter in der Eifel: Kein Schulunterricht möglich

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Mainz/Daun (dpa/lrs) - Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen herrscht vielerorts in Rheinland-Pfalz Land unter. Die Kreisverwaltung in Daun rief den Katastrophenfall aus. Unter anderem bleiben die Schulen im Landkreis Vulkaneifel an diesem Donnerstag geschlossen. Unterdessen steigt das Hochwasser an Rhein, Ahr und Mosel.

"Die Lage ist sehr ernst, wir haben viele überschwemmte Straßen und Ortschaften, die nicht mehr erreichbar sind", sagte die Landrätin des Kreises Vulkaneifel, Julia Gieseking (SPD), am Mittwochabend. "Ich appelliere an die Bevölkerung, dass alle zuhause bleiben und sich schützen vor den Wassermassen."

Der Katastrophenfall ermöglicht die Unterstützung der Bundeswehr. Nach Angaben der Landrätin werden auch Fahrzeuge benötigt, um nicht mehr befahrbare Straßen zu passieren. Der Schwerpunkt der Einsätze liege in der Rettung von Menschen. Die Einsatzkräfte könnten sich zunächst kaum um überschwemmte Keller kümmern. "Es gibt so viele Einsatzorte, dass wir Prioritäten setzen müssen." Auch der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD), Thomas Linnertz, eilte in die Vulkaneifel, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Aus dem benachbarten Eifelkreis Bitburg-Prüm berichtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur von zahlreichen gesperrten Straßen. In Prüm war die Feuerwehr seit dem Vormittag im Dauereinsatz, wie ein Gemeindesprecher sagte. Die Pegelstände der Bäche seien stark angestiegen, zahlreiche Keller voll gelaufen. Die Feuerwehr verteilte an die 5000 Sandsäcke in der Verbandsgemeinde. Im Kreis Bernkastel-Wittlich wurde vor "langanhaltenden und kreisweiten Stromausfällen" gewarnt.

Weiter westlich rief der Kreis Trier-Saarburg am Mittwochabend die zweithöchste Alarmstufe aus. In dieser vierten von fünf Alarmstufen übernimmt die Kreisverwaltung die Koordination der Einsätze in den sieben Verbandsgemeinden. Von Überschwemmungen waren vor allem die Verbandsgemeinden Trier-Land, Schweich und Konz betroffen. "Das Wetter kommt runter von der Eifel in Richtung Trier", sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung.

Laut Wetterdienst sei weiterhin mit starken Regenfällen zu rechnen, teilte die Kreisverwaltung in Trier mit. Die Pegelstände von Gewässern seien schnell stark steigend. Hausbesitzer wurden zu Sicherheitsmaßnahmen an ihren Gebäuden aufgerufen, etwa zur Abschaltung von Elektrogeräten in Gebieten, die von Überschwemmungen bedroht sind.

"Extremen Starkregen" meldeten auch die Behörden im Landkreis Ahrweiler. Dort half die Feuerwehr Koblenz zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Lahnstein und der Feuerwehr Mainz aus, um 800 Sandsäcke pro Stunde zu füllen. Diese wurden mit sechs Lkw in den Landkreis Ahrweiler gebracht. "Aktuell ist die Hochwassergefahr an der Ahr sowie ihren kleineren und mittleren Zuflüssen sehr groß", teilte die Kreisverwaltung mit. Es sei mit Sturzfluten und Überflutungen zu rechnen. Auf dem Campingplatz "Stahlhütte" in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden.

Der Hochwassermeldedienst teilte mit, dass der Wasserstand der Mosel am Pegel Trier weiter stark steigen werde. Am Donnerstag sei ein Anstieg bis in den Bereich von neun Metern nicht ausgeschlossen. Am Mittwochabend wurde zunächst der Pegel von sechs Metern überschritten. Am Rhein wurde in Speyer der Wasserstand von sieben Metern überschritten, in Mainz von fünf Metern. Für den gesamten Ober- und Mittelrhein wurden weiter steigende Wasserstände erwartet.

© dpa-infocom, dpa:210714-99-385725/5

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