Werbung:Werbespot mit Cara Delevingne muss zurückgezogen werden

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Cara Delevigne hat nicht so füllige Wimpern wie in der Werbung, findet die britische Werbeaufsicht.

(Foto: dpa)

Die Prüfer stören sich daran, dass die beworbene Wimperntusche in der Realität nicht hält, was die Werbung verspricht.

Dass einem Verfolgten auf der Flucht selten die Zeit bleibt, sich um sein Äußeres zu kümmern, dürfte in der Natur der Sache einer Verfolgungsjagd liegen. Selbst ein Topagent wie James Bond, der im Laufe seiner Karriere sicherlich schon von einigen Widersachern gejagt wurde, sah anschließend meistens schlechter aus als zuvor.

Eine Ausnahme ist Cara Delevingne. In einem Werbespot für eine Wimperntusche der Marke Rimmel wird sie von drei agentenartig gekleideten und ziemlich böse dreinblickenden Männern verfolgt. Sie schafft es aber, ihnen zu enteilen, obwohl - oder gerade weil - sie immer wieder ausgiebige Pausen einlegt, um sich die Wimpern zu tuschen.

Nun hat die britische Werbeaufsicht ASA entschieden, dass der Spot wegen irreführender Inhalte zurückgezogen werden muss. Aber nicht etwa, weil sie die Umstände von Delevingnes makelloser Flucht als zu unrealistisch einschätzt. Die ASA stört sich daran, dass das Produkt in der Realität nicht hält, was die Werbung verspricht: Bei der Postproduktion sei einfach zu viel manipuliert worden. Dass die Werbung "gefährlich dichte Wimpern" verspreche, die "mit extremen Volumen und extremen Tragekomfort" überzeugten, sei eine Übertreibung.

Dem britischen Guardian zufolge weist der Kosmetikkonzern Coty, zu dem die Marke Rimmel gehört, die Vorwürfe zurück. In der Nachbearbeitung seien zwar einige Wimpern nachgezeichnet worden, um sie sichtbarer zu machen. Aber die Wimpern des Models seien ohnehin "von Natur aus füllig und lang". Eine Einschätzung, der die britische Werbeaufsicht widersprach, nachdem sie Vorher-Nachher-Fotos des Models nach eigenen Angaben einer eingehenden Prüfung unterzogen hatte.

Ein Urteil, dass Delevingne wohl nicht allzu persönlich nehmen sollte. Zumindest ist sie in guter Gesellschaft. Denn die britische Werbeaufsicht stoppte auch schon Kampagnen mit Julia Roberts oder Natalie Portman, weil sie einfach nicht aussahen, wie sie aussehen.

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