Süddeutsche Zeitung

Weltkatastrophenbericht:Mehr als 22 000 Tote bei Naturkatastrophen

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337 Naturkatastrophen im Jahr 2013

Bei Naturkatastrophen sind im vergangenen Jahr etwa 22.500 Menschen weltweit ums Leben gekommen - deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Die Zahl der Naturkatastrophen war 2013 so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das geht aus dem "Weltkatastrophenbericht" hervor, den die Föderation der Rotkreuz- und Roter-Halbmond-Gesellschaften (IFRC) am Donnerstag in Genf veröffentlichte.

Dem Bericht zufolge wurden im vergangenen Jahr 337 Naturkatastrophen erfasst - 2005 waren es noch fast doppelt so viele. Am meisten Menschen starben bei Überschwemmungen, gefolgt von Stürmen. Die beiden größten Naturkatastrophen waren der Taifun Haiyan, der im November 2013 auf den Philippinen fast 8000 Menschen tötete, gefolgt von den Überschwemmungen infolge des Monsuns im Juni in Indien mit etwa 6000 Todesopfern.

Ebenfalls erfasst wurden auch die Toten bei technischen Katastrophen. Hier lag die Zahl mit etwa 6700 ebenfalls deutlich unter dem Schnitt des Jahrzehnts. Die meisten Opfer gab es beim Einsturz eines Gebäudes mit Textilfabriken in Bangladesch, bei dem mehr als 1100 Menschen starben.

In Deutschland richtete mit mehr als zehn Milliarden Euro Schaden die Überschwemmungen von Ende Mai bis Anfang Juni 2013 den höchsten Schaden an.

IFRC warnt vor steigendem Extremwetterrisiko

Insgesamt waren im vergangenen Jahr hundert Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen und damit so wenige wie seit zehn Jahren nicht. Dennoch warnte die IFRC vor einem steigenden Extremwetterrisiko. Wegen des Klimawandels werde es in Zukunft mehr und verheerendere Naturkatastrophen geben, erklärte der Generalsekretär. Die Folge seien neue soziale und wirtschaftliche Probleme.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Katastrophenberichts stand die Frage, welche Rolle der kulturelle Hintergrund spielt, wenn Menschen von Katastrophen betroffen sind. Der Bericht behandelt unter anderem, wie Regierungen, Behörden und Hilfsorganisationen damit umgehen, wenn Menschen Überschwemmungen oder Vulkanausbrüche als Strafe eines zürnenden Gottes ansehen.

Der kulturelle Hintergrund beeinflusse aber auch, inwieweit bestimmte Gruppen Risiken ausgesetzt seien. So hätten Menschen etwa wegen ihres ethnischen Hintergrunds oder ihres Geschlechts schlechteren Zugang zu Hilfe.

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Sz.de/dpa/AFP/afis
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