Süddeutsche Zeitung

Weltjugendtag:Wind, warten, winken

"Mein Herz ist voller Freude": Mit seinem ersten Auftritt beim Weltjugendtag begeistert der Papst die Pilger an der Copacabana. Hunderttausende warten trotz Wind und Regens auf Franziskus. Und auch das Kirchenoberhaupt hat mit dem Wetter zu kämpfen.

"Mein Herz ist voller Freude": Mit seinem ersten Auftritt beim Weltjugendtag begeistert der Papst die Pilger an der Copacabana. Hunderttausende warteten trotz Wind und Regens auf Franziskus. Und auch das Kirchenoberhaupt hatte mit dem Wetter zu kämpfen. Ankunft an der Copacabana: Der Papst fährt im offenen Auto zur Bühne am Strand. Die jungen Katholiken heißen Franziskus bei der ersten offiziellen Begegnung des Weltjugendtages mit "Viva Papa"-Rufen willkommen. Franziskus unterbricht immer wieder seine Fahrt zu der Altarbühne am Strand, winkt und begrüßt die Gläubigen.

Hundertausende warten im Regen auf das Kirchenoberhaupt. Wer nicht bis zur Bühne kommt, verfolgt den Auftritt des Papstes auf großen Leinwänden, die entlang dem Strand auf einer Länge von etwa einem Kilometer installiert sind. In seiner Predigt wirbt Franziskus darum, Gott wieder ins Zentrum zu rücken. "Wir sind versucht, uns selbst in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen, zu glauben, dass es an uns allein liegt, unser Leben aufzubauen, oder dass Besitz, Geld, Macht es glücklich machen. Aber das ist nicht so", sagt das katholische Kirchenoberhaupt.

Warten im Fahnenmeer: 1,5 Millionen Menschen aus aller Welt sind zum 28. Weltjugendtag nach Brasilien angereist, darunter auch etwa 2000 Katholiken aus Deutschland.

Zur Eröffnung des Weltjugendtages spricht Franziskus von einer riesigen Bühne unterhalb eines blau angestrahlten Kreuzes zu den Gläubigen. "Ich sehe in Euch die Schönheit des jungen Gesichtes Jesu, und mein Herz ist voller Freude", ruft Franziskus den begeisterten Menschen zu, die trotz Kälte und Regens an den Strand gekommen sind.

Das Wetter in Rio macht nicht nur dem Papst, wie dieses Bild nach einem Windstoß zeigt, zu schaffen, sondern auch den Organisatoren des Weltjugendtags. Die Abschlussmesse des Weltjugendtages am Sonntag wurde kurzfristig von Guaratiba, etwa 70 Kilometer westlich von Rio, an die Copacabana verlegt. Grund dafür ist der tagelange heftige Regen, der das 1,3 Millionen Quadratmeter große "Campus Fidei"-Gelände (Glaubensfeld) komplett aufweichte.

Vor dem Auftritt an der Copacabana besuchte der Papst ein Armenviertel in Rio und rief zum Kampf gegen Korruption und soziale Ausgrenzung auf. Gerade die jungen Leute in der Favela Varginha sollten angesichts der Ungerechtigkeit nicht resignieren, sagte das Kirchenoberhaupt.

Auch während des Papstbesuchs gehen die sozialen Unruhen in Brasilien weiter: Während der Papst am Strand spricht, demonstrieren etwa 500 Menschen vor dem luxuriösen Haus des Gouverneurs von Rio gegen Korruption.

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dpa/AFP/sebi
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