Weitere Erdstöße:Schweres Nachbeben erschüttert Chile

Der Norden Chiles wird von einer Reihe von Nachbeben erschüttert. Ein Erdstoß erreicht sogar die Stärke 7,8. Auch Präsidentin Michelle Bachelet musste in Sicherheit gebracht werden.

Vor der Nordküste Chiles hat sich am Mittwoch abermals ein schweres Erdbeben ereignet. Nach Erkenntnissen des US Geological Survey (USGS) hatte es eine Stärke von 7,8. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 19 Kilometer südlich der Hafenstadt Iquique.

Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Mehrere Landstraßen wurden durch Geröll blockiert, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete.

Es war offenbar das stärkste von mehreren Nachbeben, die den heftigen Erschütterungen vom Dienstag folgten. Diese hatten mit einer Stärke von 8,2 einen Tsunami ausgelöst. Sechs Menschen waren ums Leben gekommen, knapp eine Million Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden.

Weitere Erdstöße: Bewohner der Stadt Antofagasta, die aus ihren Wohnungen flüchten mussten.

Bewohner der Stadt Antofagasta, die aus ihren Wohnungen flüchten mussten.

(Foto: AFP)

Die Behörden erließen auch am Mittwoch vorsorglich eine Tsunami-Warnung und forderten Tausende Menschen auf, die Küstengebiete zu verlassen. Wenig später traf eine lediglich 70 Zentimeter hohe Flutwelle auf die Küste und die lokale Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben.

Die Erdbeben in Chile gehören zu den heftigsten weltweit

Auch Staatspräsidentin Michelle Bachelet war betroffen. Sie musste das Hotel in Arica verlassen, das nur 40 Meter von der Küste entfernt lag. In sicherer Höhe kam sie mit dem Notfallstab zusammen, wie das chilenische Fernsehen berichtete. Die Präsidentin war nach Nordchile geflogen, um die Lage nach dem Erdbeben vom Dienstag vor Ort zu verfolgen.

In Chile bebt die Erde immer wieder, die Gegend gehört zu den seismisch aktivsten der Welt. Das Land liegt in einer Region, in der die tektonische Nazca-Platte auf die südamerikanische trifft. Die Erdstöße dort gehören zu den heftigsten weltweit.

So wurde beim sogenannten Valdivia-Beben im Jahr 1960 auf der sogenannten Momenten-Magnituden-Skala eine Stärke von 9,5 registriert - der höchste jemals gemessene Wert. Mehr als 1600 Menschen kamen damals ums Leben. Im Februar 2010 ereignete sich vor der Küste des Landes etwa 235 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile ein heftiges Beben der Stärke 8,8. Es gab mehr als 500 Todesopfer.

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