Süddeutsche Zeitung

Weißrussland:Aufmarsch der Äste

Menschen, die sich historische Uniformen anziehen, um ein Ereignis nachzuspielen, gibt es überall auf der Welt. In Weißrussland zeigten ein paar Laiendarsteller aber nun eine ziemlich überraschende Art der Bewaffnung.

Nein, das ist keine Szene aus einem Monty-Python-Film, das hier ist das echte Leben; jedenfalls fast. Menschen, die sich auf alt getrimmte Uniformen anziehen, um dann historische Schlachten nachzuspielen, gibt es überall auf der Welt, das Ganze nennt sich "Reenactment", englisch für "Neuinszenierung". Dabei werden historische Ereignisse möglichst originalgetreu nachgespielt, in diesem Fall handelt es sich um die Schlacht an der Beresina in Weißrussland. Von 26. bis 28. November 1812 fanden an jenem Fluss schlimme Kämpfe zwischen Franzosen und Russen statt, die Teil des Russlandfeldzugs Napoleons waren. Dass die Soldaten damals statt Gewehren Baumstämme verwendeten, ist eher unwahrscheinlich, den Laiendarstellern von heute aber sei verziehen, ja, wer weiß, vielleicht ist die ungewöhnliche Bewaffnung sogar als Symbol zu verstehen: Wäre die Welt nicht eine viel bessere, hätten alle Soldaten Äste statt Schusswaffen?

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Quelle:
SZ vom 28.11.2016 / SZ
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