Harvey Weinstein ist erneut von einer New Yorker Jury wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen worden - allerdings nur teilweise. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass der heute 73-Jährige schwere Sexualverbrechen an einer Frau begangen habe, das berichten übereinstimmend die New York Times und andere Medien.
In einem weiteren Anklagepunkt befanden ihn die zwölf Geschworenen nicht schuldig, in einem dritten Anklagepunkt konnten sie sich noch nicht einigen.
Weinstein war bereits 2020 wegen Sexualverbrechen zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates New York kassierte dieses Urteil jedoch 2024 wieder ein, mit der Begründung, dass der Prozess nicht fair verlaufen sei. Den Strafverfolgern wurde vorgeworfen, dass sie Zeuginnen aufriefen, die nicht Teil der Anklage waren. Nun wurde der Prozess neu aufgerollt. Trotzdem musste Weinstein im Gefängnis bleiben, da er in einem weiteren Strafprozess in Los Angeles ebenfalls verurteilt wurde – zu 16 Jahren Gefängnis.
Der einstige Medienmogul sitzt mittlerweile im Rollstuhl, er soll an myeloischer Leukämie und Diabetes erkrankt sein. Die zahlreichen ihm vorgeworfenen Übergriffe auf Frauen hatten die globale „Me Too“-Bewegung maßgeblich ins Rollen gebracht, bei der vorwiegend Frauen auf sexuelle Übergriffe durch Männer aufmerksam machten. In der Folge wurden zahlreiche Menschen weltweit – darunter auch viele Prominente – durch entsprechende Vorwürfe schwer belastet.