Die Adventsfrage (3):Muss ich wirklich zur Firmen-Weihnachtsfeier gehen?

Die Adventsfrage (3): Weihnachtsfeiern gehören bei den meisten Firmen dazu. Nicht alle Arbeitnehmer freut das.

Weihnachtsfeiern gehören bei den meisten Firmen dazu. Nicht alle Arbeitnehmer freut das.

(Foto: Alasdair Elmes/Unsplash)

Dazu gibt Edelgard Kutzner, Arbeitssoziologin an der Technischen Universität Dortmund, Tipps. Die SZ beantwortet bis Weihnachten jeden Tag eine Adventsfrage.

Protokoll von Mareen Linnartz

Edelgard Kutzner, Arbeitssoziologin an der Technischen Universität Dortmund:

"Natürlich nicht. Es gibt ja Menschen, die trennen sehr bewusst zwischen Berufs- und Privatleben, und das sollte einfach respektiert werden. Außerdem kann es auch gut sein, dass ein Kollege oder eine Kollegin im Moment - aus welchen Gründen auch immer - nicht in der Stimmung ist, mit den anderen besinnlich beisammen zu sein. Begründen muss man die Absage gegenüber seinen Vorgesetzten nicht, finde ich.

Es ist aber sinnvoll, es engeren Vertrauten im Team zu erklären. Und klar: Wenn die Feier während der Arbeitszeit stattfindet, kann man nicht einfach gehen, sondern muss weiterarbeiten. Ich glaube, es wäre ganz wichtig, sich von dem sozialen Druck, der inzwischen auf Weihnachtsfeiern lastet, frei zu machen.

In meiner Wahrnehmung wird in vielen Betrieben versucht, mit einer besonders gelungenen Feier wett zu machen, was das Jahr über versäumt wurde. Aber eine schöne Weihnachtsfeier verbessert nie ein schlechtes Betriebsklima. Und plötzliche Wertschätzung gegenüber der Belegschaft nimmt keiner ernst, wenn im Rest des Jahres dauernd gemeckert wird. Um es klar zu sagen: Weihnachtsfeiern sind nicht Teil des Arbeitsvertrages, sondern freiwillig. Wer daran nicht teilnehmen möchte, hat jedes Recht der Welt dazu.

Haben auch Sie eine Frage zur Vorweihnachtszeit? Dann schreiben Sie uns: adventsfragen@sz.de

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