Die Adventsfrage (24):Wie freut man sich über ein seltsames Geschenk?

Der Schauspieler Maximilian Brückner und die Schauspielerin Annette Paulmann geben Antworten. Die SZ beantwortet bis Weihnachten jeden Tag eine Adventsfrage.

Von SZ-Autoren

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Wie freut man sich über ein seltsames Geschenk?

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Quelle: AP

Maximilian Brückner, Schauspieler am Münchner Volkstheater: "Wenn mich ein Geschenk enttäuscht, dann habe ich meine Emotionen auch als Schauspieler manchmal nicht unter Kontrolle. Zum Glück sind es meistens die gleichen Leute, die danebenlangen und einem Sachen schenken, die man nicht wirklich braucht. Da kann man sich dann ein bisschen vorbereiten, so wie man sich auf eine Rolle vorbereitet. Ich denke dann daran, dass eigentlich jedes seltsame Geschenk etwas Positives hat."

Annette Paulmann, Schauspielerin an den Münchner Kammerspielen und Schauspiel-Dozentin: "Wenn man übertriebene Freude vorspielt, liegt immer was in der Luft, so ein Hauch von da-stimmt-was-nicht. Als Schauspielerin bin ich zwar Spezialistin im Lügen, aber ich selbst kann das auch gar nicht und merke es umgekehrt sofort, wenn man mich anschwindelt. Ich würde stattdessen Interesse vorspielen und den Ball mit Humor zum Schenkenden zurück schießen. Etwa, indem ich frage: ,Wie bist du denn da drauf gekommen?' oder ,Verrückt, wofür nimmt man das her?', wenn es was Komisches für die Küche ist zum Beispiel. So löst man die Situation auf, umgeht dieses emotionale Sich-bedanken-müssen."

Protokolle: Anna Fischhaber, Christiane Lutz

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Darf man an Heiligabend in die Kneipe gehen?

People in Santa Claus and elf outfits gather at the bar in The Field House after the 'Running of the Santas' annual pub crawl never materialized in Philadelphia

Quelle: REUTERS

Stefan Oster, 54, Bischof von Passau und Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz:

"Ich erinnere mich bei dieser Frage gerne an meine Jugend- und Studentenzeit. Damals habe ich erst mit meinen Eltern und der Familie Weihnachten gefeiert, wir haben natürlich brav die Christmette besucht und haben dort 'Stille Nacht' gesungen - und Weihnachten eben geistlich gefeiert. Danach aber, gegen Mitternacht, bin ich mit meinen Freunden jedes Jahr in eine Regensburger Kneipe gegangen. Sie hieß auch noch sinnigerweise "Jenseits" ... Das war nach dem Familiären immer ein sehr schöner Ausklang des Weihnachtsfests mit Freunden. Natürlich könnte man argumentieren, wer in die Kneipe geht, verdirbt sich dadurch die besinnliche Stimmung, weil er sich so massiv in ein säkulares Umfeld begibt - aber es kommt auf die Perspektive an. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, als gläubiger Mensch an Weihnachten in die Kneipe zu gehen. Zum einen bedeutet das ja nicht automatisch, dass man sich dort betrinkt. Vor allem aber hat man vorher das Fest zu Hause mit seinen Liebsten gefeiert und sich daran erfreut. Wer innerlich dann von diesem Festcharakter erfüllt ist, von der Besinnlichkeit, um die es an Weihnachten geht, der trägt sie mit sich an einen Ort, wo er vielleicht auf Menschen trifft, die nicht an Weihnachten glauben. Da kann es ja eigentlich nur gut sein, in die Kneipe zu gehen."

Protokoll: Max Sprick

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Wie teile ich mich an den Weihnachtstagen am besten auf?

Weihnachtsschmuck

Quelle: dpa

Am liebsten: Gar nicht. Das kann ja sehr hektisch werden. Glücklicherweise haben mein Mann und ich es da sehr praktisch, denn wir müssen zu Hause bleiben und können nicht mehr - wie früher - quer durch die Republik reisen, um unseren Eltern und Schwiegereltern einen besinnlichen Besuch abzustatten.

Einige unserer Kinder haben nämlich in dieser weihnachtlichen Zeit auch noch Geburtstag. Das heißt: Wir sind ununterbrochen damit beschäftigt, Bescherungstische auf- und abbauen, Geburtstagskuchen, Weihnachtskrippen, Lichterketten und - neuerdings - Pinatas zu organisieren. Um an dieser Dauerparty teilzunehmen, kommen einfach alle Eltern, Schwiegereltern, Onkel und Tanten zu uns. Was bedeutet, dass wir im Vorfeld die gesamte Wohnung auf Vordermann bringen müssen. Was ich ebenfalls ganz wunderbar finde. So schaffen wir es wenigstens einmal im Jahr, sämtliche Ablageflächen abzutragen und Dinge wegzuräumen, an denen ich schon seit zwölf Monaten vorbeirenne und denke: "Die solltest du aber mal wegräumen, liebe Alexa." Bei uns ist es daher für kurze Zeit sehr aufgeräumt. Mein Mann und ich nehmen uns dann in den Arm und loben uns: "Wahnsinn, was für ordentliche Menschen wir sind." Anschließend kochen wir sehr viel Gemüseeintopf, für den die Kinder einen halben Tag lang Gemüse schneiden. So ist für Programm gesorgt. Die Kekse und den Stollen bringen die Omas mit. Dann wird es feierlich. Und zwölf Monate später wird wieder aufgeräumt. Kleiner Scherz.

Protokoll: Mareen Linnartz

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Wie trifft man den hohen Ton bei "Stille Nacht"?

Martina Gedeck

Quelle: dpa

Martina Gedeck, 58, Schauspielerin:

"Bei 'Schlaf in himmlischer Ruh', richtig? Man sollte sich mit voller Lust in den Ton hineinfallen lassen. Viele nehmen aus Angst, den Ton nicht richtig zu treffen, Anlauf, atmen dann vor 'himmlisch' kräftig ein, um gut in die höhere Tonlage springen zu können - und landen doch daneben. Aber niemand muss springen! Man kann ganz ruhig zu dem hohen Ton hinschweben, indem man schon vor 'Schlaf' einatmet und dann 'Schlaf in himmlischer Ruh' ineinander übergehend und leicht aufsteigend singt, also ungefähr so, ich stimme es mal an: 'Inhimmlischerruh'. Als wäre es ein zusammenhängendes Wort.

Weiterer Tipp: Nach unten denken und atmen, in den Bauch hinein. Beim Singen sollte man die Stimmbänder und die Kehle vergessen und, wenn überhaupt, an Rücken-, Bauch- und Zwerchfellmuskulatur denken. Ein guter Ton kommt aus dem Bauch. Stellen Sie sich zum Üben mit dem Rücken an die Wand, die Lendenwirbelsäule liegt flach an, und versuchen Sie, beim hohen Ton bewusst dorthin zu drücken oder, noch besser, dabei an der Wand in die Knie zu gehen und ein wenig nach unten zu rutschen. Dabei wandert die Stimme ganz leicht nach oben. 'Himmlische Ruh' muss übrigens nicht laut klingen oder gar geschrien werden, nein! Das kann auch sehr leise sein.

'Stille Nacht' begleitet mich seit meiner Kindheit. Ich fand es mysteriös, weil darin unbekannte Worte wie 'traut' oder 'hold' auftauchen, auch respekteinflößend: 'Alles schläft, einsam wacht.' Wenn ich darüber nachdenke, berührt mich die Zeile bis heute, sie ist schön. Und friedlich."

Protokoll: Mareen Linnartz

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Warum feiern wir Weihnachten am 24. Dezember?

Hirnforscher: Kindern mehr Erfahrungen statt Materielles schenken

Quelle: dpa

Dr. Hans Förster, 50, Kirchenhistoriker an der Universität Wien:

"Die neutestamentliche Forschung hat gezeigt, dass es quasi unmöglich ist, das genaue Geburtsdatum Jesu zu bestimmen. Es gibt zu viele sich widersprechende Quellen. Lange Zeit wurde daher religionsgeschichtlich die These vertreten, der 25. Dezember sei von der Kirche als Geburtstag Christi bestimmt worden, weil sie an Sol-Invictus-Feste anknüpfen wollte, also an heidnische Sonnenwendfeiern, die an jenem Tag gefeiert worden seien. Die Geburt Jesu, einer Lichtgestalt, wäre in dieser Lesart ein nach christlichen Maßstäben umgedeuteter Sonnenkult, um die Christianisierung zu beschleunigen. Doch diese Inkulturationshypothese führt wohl in die Irre. Es gibt keine hinreichenden Belege, dass im 4. Jahrhundert, als sich Weihnachten entwickelte, Sonnenwendfeste im Winter eine große Bedeutung gehabt hätten. Mehr noch: Bischof Maximus von Turin soll den 25. Dezember Anfang des 5. Jahrhunderts gerade deshalb als Weihnachtstag befürwortet haben, weil an jenem Tag keine heidnischen Feste anstünden. Viel plausibler als der Bezug auf die Sonnenwendfeiern scheint die These, dass man den im 4. Jahrhundert immer zahlreicher werdenden Pilgern im Heiligen Land ein Ereignis bieten wollte. Man wusste, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, es gab dort eine Geburtskirche, also brauchte man auch ein Geburtstagsfest. Der 25. Dezember passte gut in den Zeitplan der kirchlichen Feiertage und der Termin zu jenem Zeitpunkt, an dem die Tage langsam wieder länger werden, verkörperte die Hoffnung, die sich aus der Geburt Jesu speiste. Dass in einigen Ländern Weihnachten bereits am 24. abends gefeiert wird, ist leicht erklärbar: Denn sowohl im Christentum als auch im Judentum und im Islam beginnen zahlreiche Festtage bereits mit dem Sonnenuntergang des Vortages."

Protokoll: Oliver Klasen

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Ist es seltsam, seinem Haustier etwas zu schenken?

prominent mit hund - katrin müller-hohenstein

Quelle: Nikolaj Georgiew

Katrin Müller-Hohenstein, 54, Sportmoderatorin:

"Ich finde es gar nicht seltsam, seinem Haustier etwas zu schenken. Natürlich bekommt unser Hund etwas zu Weihnachten. Man sollte jedoch darauf achten, das Tier adäquat zu beschenken. Mit einem Handy oder einem Buch kann es relativ wenig anfangen. Unser Hund Lotte, eine Mischung aus Mops, Terrier, Dackel, Pinscher und Border Collie, freut sich besonders über Leberwurst. Die bekommt sie jedes Jahr feierlich am 24. überreicht. Natürlich hat so ein schlichtes Geschenk auch seine Tücken. Beim ersten Mal haben wir nämlich Leberwurst in der Tube gewählt und die auch hübsch eingepackt. Mit schönem Papier und Schleifchen. Davor kann ich nur warnen. Von Tube, Papier und Schleife war am Ende nur noch ein kleiner roter Plastikdeckel übrig. Den Rest hat sie gefressen, komplett. Der Hund war total begeistert, aber das machen wir jetzt nicht mehr. Bei uns gibt es nur noch Leberwurst pur."

Protokoll: Titus Arnu

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Wie wichtig ist es, an Weihnachten in die Kirche zu gehen?

Jesus in der Krippe

Quelle: dpa

Rainer Maria Schiessler, 59, ist Pfarrer in München und Buchautor:

"Das ist eine Frage der Sichtweise. Ein Haar in der Suppe ist eines zu viel, ein Haar auf dem Kopf auf alle Fälle sehr wenig. Müssen Gläubige an Weihnachten in die Kirche gehen? Aus einer Verpflichtung heraus oder um irgendein Kirchengesetz zu erfüllen? Da würde ich sagen: Nein, müssen sie nicht. Niemand macht eine Strichliste, wie oft man einen Gottesdienst besucht.

Auf der anderen Seite glaube ich: Es hat eine Bedeutung, an Weihnachten in eine Messe zu gehen - egal ob es das einzige Mal im Jahr ist oder nicht. Denn was erlebe ich in einem Weihnachtsgottesdienst? Eine feiernde Gemeinde, die gemeinsam spürt, dass der Herrgott zu uns gekommen ist, hinunter auf die Erde, die spürt, dass seine Liebe in den dunkelsten Kellern und Verliesen zu finden ist. An Weihnachten, im Gottesdienst, fühle ich die Nähe Gottes, in einer Kirche, mit Engerln, Weihrauch, der Krippe am Altar. Was das heißt, sehe ich als Pfarrer, wenn am Ende bei ,Stille Nacht, heilige Nacht' die Augen von manchen Gottesdienstbesuchern mit Tränen gefüllt sind."

Protokoll: Mareen Linnartz

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Wie verpackt man einen Ball als Geschenk?

Composite image of santa holds a classic football model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIx

Quelle: imago images / Panthermedia

Ulla Holthoff, 61, Sportjournalistin und Mutter der Fußballer Mats und Jonas Hummels:

"Da gibt es viele Möglichkeiten. Entweder ich packe den Ball in einen Jutebeutel, den ich mit Schleifen dekoriere, oder in einen Karton mit Geschenkpapier. Wenn ich allerdings einem fußballbegeisterten Kind einen würfelförmigen Karton überreiche, ahnt es wahrscheinlich gleich, was es zu Weihnachten bekommt - also würde ich eher einen länglichen oder vielleicht sogar einen pyramidenförmigen Karton nehmen, um den Beschenkten auch wirklich zu überraschen. Den letzten Fußball habe ich kürzlich einem Freund meiner Kinder zum Geburtstag geschenkt, einen künstlerisch gestalteten Ball. Meinen eigenen Söhnen habe ich, soweit ich mich erinnern kann, nie Fußbälle zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt. Das liegt daran, dass Bälle bei uns quasi Alltagsgegenstände waren. Seit frühester Kindheit haben Mats und Jonas mit jeder Art von Ball gespielt: Softball, Basketball, Tischtennisball, Football, Handball ... In meiner Küche gibt es unter dem Herd einen Schrank voller Bälle, wir nennen ihn das 'Bällegrab'. Wenn mich meine Söhne besuchen, schauen sie da immer rein."

Protokoll: Titus Arnu

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Wie nimmt man Kindern das Lampenfieber vor dem Krippenspiel?

Weihnachten in Niedersachsen

Quelle: Philipp Schulze/dpa

Philipp Hauß, Schauspieler am Burgtheater Wien:

"Jeder Schauspieler geht anders mit seinem Lampenfieber um. Manche Kollegen trinken einfach ein Glas Wein, um sich zu beruhigen. Aber das ist grundsätzlich nicht empfehlenswert, und für Kinder ja ohnehin ausgeschlossen. Mit den Jahren lernt man, zu akzeptieren, dass Lampenfieber dazugehört - wenn man sich dagegen stemmt, wird es eher schlimmer.

Ich habe irgendwann erkannt, dass es eigentlich sogar etwas Gutes ist. Mich beschleicht eher ein komisches Gefühl, wenn sich vor der Vorstellung überhaupt keine Spannung aufbaut. Das Lampenfieber hat eine wichtige Konzentrationsfunktion. Man bringt sich in einen Erregungszustand, und zwar auf eine bestimmte Aufgabe hin. Diese Spannung zeigt außerdem, dass einem das, was man gleich macht, wirklich etwas bedeutet.

Genau das würde ich auch einem Kind vor dem Krippenspiel sagen: Dass du jetzt so aufgeregt bist, das ist etwas Schönes, weil du dadurch weißt, dass du es gut machen willst. Stell dir das Lampenfieber vor, wie einen Traum, in dem du Angst hast. Der Traum ist nicht die Realität. Auf die Bühne gehen ist ein bisschen wie aufwachen. Die Aufregung ist weg, sobald die Aufführung losgeht. Dann machst du einfach dein Ding.

Protokoll: Alexander Menden

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Was gibt es an Heiligabend zu essen?

Weihnachtsessen für Bedürftige

Quelle: dpa

Ralf Horschmann, 36, vom Katholischen Männerfürsorgeverein München:

"Für etwa 800 Obdach- und Wohnungslose gibt es in diesem Jahr im Münchner Hofbräuhaus Hackbraten mit Spätzle und gemischtem Gemüse. Die Weihnachtsfeier organisieren wir schon seit vielen Jahren, jedes Mal gibt es etwas anderes zu essen. Im vergangenen Jahr gab es Hähnchenbrust mit Rahmkartoffeln und Tomatengemüse. Das Wichtigste ist, dass es unseren Gästen schmeckt, das heißt natürlich sehr oft, dass es auch fleischhaltig sein muss. Für unsere Gäste ist nicht nur das Essen etwas Besonderes, sondern auch der Rahmen der Veranstaltung: Wir machen es ja auch deswegen am Abend des 24. Dezember, damit sie gerade in den Stunden, in denen die ganze Stadt Weihnachten feiert, nicht alleine sein müssen. Weihbischof Graf zu Stolberg wird das Weihnachtsevangelium verlesen und eine Band Weihnachtsmusik spielen. Und es gibt Geschenke für unsere Gäste, eine Tasche mit Einkaufsgutschein, Geldbeutel, Bauchtasche und Lebensmittel."

Protokoll: Moritz Geier

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Welche Musik bringt einen in Weihnachtsstimmung?

Charity gala 'Ein Herz fuer Kinder', a heart for children, in Berlin

Quelle: REUTERS

Robbie Williams, 45, britischer Sänger, der gerade ein Weihnachtsalbum veröffentlicht hat:

"Weihnachten war immer schon eine spezielle Zeit bei uns zu Hause, und jetzt, da wir drei Kinder haben, können wir es umso mehr genießen. Gute Weihnachtsmusik ist auch immer eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit - zurück in die Kindheit und zurück zu all den vielen Weihnachtsfesten danach. Die Leute spielen die Klassiker, die sie von klein auf mit Weihnachten verbinden, immer wieder. Ich hoffe, dass manche meiner neuen Songs auf dem Weihnachtsalbum auch Klassiker werden, die man jedes Jahr gerne wieder auflegt - vor allem 'Time For Change', auf den Song bin ich richtig stolz. Teddy, meine älteste Tochter, singt allerdings am liebsten das Lied 'Home'. Mein Lieblingsweihnachtslied aller Zeiten ist 'Fairytale of New York' von den Pogues und Kirsty MacColl - das ist so ein großartiger Song! Für mein eigenes Weihnachtsalbum wollte ich nur Songs covern, die ich wirklich gerne mag. Die Weihnachtszeit ist eine magische Zeit, und deshalb sollte gute Weihnachtsmusik auch etwas Magisches an sich haben."

Protokoll: Christian Helten

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Wie lässt sich Weihnachtsstress vermeiden?

Verkaufsoffener Sonntag in mehreren Thüringer Städten

Quelle: dpa

Professor Philipp A. Rauschnabel, Leiter der repräsentativen "Weihnachtsstudie 2019" der Universität der Bundeswehr in München:

"Das Problem beim Weihnachtsstress sind unsere Erwartungen. Zufriedenheit ist per definitionem ein Vergleich zwischen Erwartung und Beurteilung. Wenn ich in einem Sternerestaurant eine gute Currywurst serviert bekäme, wäre ich enttäuscht. Wenn ich die gleiche Wurst an einem Bahnhofskiosk bekomme, freue ich mich. An Weihnachten erwarten viele Perfektion - die dann nicht zu erfüllen ist. Man sollte sich also fragen, was sein muss und worauf man verzichten kann. Muss ich an Heiligabend wirklich den Lachs machen, der exakt 20 Minuten im Ofen sein muss, oder kann ich ein Gericht am 23. vorbereiten? Muss ich alle Weihnachtsfeiern besuchen, auf die ich eingeladen bin, oder reicht die eine, auf die ich wirklich Lust habe? Muss die Wohnung wirklich blitzblank sein? Apropos Sauberkeit: Die Stressfaktoren an Weihnachten unterscheiden sich stark nach Geschlechtern. Frauen ist es wichtig, dass an Weihnachten alles sauber ist, 54 Prozent stresst das Aufräumen und Saubermachen. Männer sagen eher: Das Essen muss nicht perfekt sein, an Weihnachten relaxen wir. Die stresst eher, dass sie noch Weihnachtskarten schreiben müssen. Beim Thema Geschenke spielt das Alter eine Rolle: 53 Prozent der Befragten unter 26 stresst der Geschenkekauf, bei denen über 55 sind es nur 21 Prozent. Das mag an der Routine liegen - aber wohl vor allem an der Planung."

Protokoll: Christian Helten

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Echte Kerzen am Baum oder lieber eine Lichterkette?

Kerze an Weihnachtsbaum

Quelle: dpa

Axel Schmid, 48, Lichtdesigner im Team des kürzlich gestorbenen Industriedesigners Ingo Maurer:

"Wir kennen diesen Moment aus der Kindheit: Die Tür geht auf, der Weihnachtsbaum schimmert in vollem Glanz - der Rest ist dunkel. Diese außergewöhnliche Stimmung kommt daher, dass Kerzen zwar hell leuchten, aber wenig Licht an die Umgebung abgeben. Sind echte Kerzen ersetzbar? Natürlich. Man sollte nur nicht versuchen, sie zu imitieren, etwa durch flackernde LED-Kerzen aus Plastik. Dann lieber weggehen von der Idee 'Weihnachtsbaum mit Kerzen'. Mit elektrischer Beleuchtung lässt sich ohne Weiteres weihnachtliche Stimmung erzeugen, zum Beispiel mit dem gedimmten Licht einer Glühbirne. Die kann man mit einer besonders schönen Lampe in den Baum hängen. Oder man strahlt ihn damit von außen an. Zusätzliche Glanzpunkte lassen sich durch Schmuck erzeugen, der das Licht reflektiert. Wer auf echte Kerzen nicht verzichten möchte, aber Angst vor offenem Feuer hat, kann diese ja wirkungsvoll im Raum verteilen oder ins Fenster stellen. Eines ist beim Licht essenziell: ausprobieren. Auch wir können uns unsere Entwürfe nicht immer genau vorstellen. Dann probieren wir im Büro so lange herum, bis es stimmt."

Protokoll: Violetta Simon

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Bekomme ich von rohem Teig Bauchweh?

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Quelle: EBE

Diana Hildenbrand, Gründerin des "Spooning Cookie Dough", einem Berliner Café, das rohen Keksteig zum Löffeln anbietet:

"Der Geschmack von rohem Teig ist viel intensiver als im gebackenen Ergebnis, deswegen naschen wir ihn wohl so gerne - und deswegen nennen ihn manche auch warmes Eis. Grundsätzlich kann jeder davon Bauchweh bekommen, die Gefahr besteht immer. Wegen dreier Zutaten des Teigs: rohen Eiern, die Salmonellen enthalten können, Backpulver, das Blähungen verursachen kann, und Mehl, in dem Bakterien lauern, die Entzündungen verursachen können. Die Menge ist beim Naschen entscheidend, ein bisschen rohen Teig verträgt jeder, außer eben die Eier sind schlecht. Wir verwenden aber eigenen Teig, bei dem man ruhig reinhauen kann. Dafür haben wir mehr als ein Jahr lang herumexperimentiert, weil es super schwer ist, einen Teig ohne Eier herzustellen. Zusätzlich verzichten wir auf Backpulver und verwenden wärmebehandeltes Mehl. In der Adventszeit bieten wir zum Beispiel Teig mit Spekulatius- oder Zimtgeschmack an, die Kreationsmöglichkeiten sind riesig. Und lecker."

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Protokoll: Max Sprick

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Wie wird man nach der Völlerei die Kilos wieder los?

Extremes Übergewicht

Quelle: dpa

Jan Frodeno, 38, Olympiasieger und bester deutscher Triathlet:

"Da gibt es zwei Ansätze: Fasten, auch wenn das traditionell eher mit Ostern verbunden wird. Aber die Gleichung ist eben ganz einfach - Kalorien rein gegen Kalorien raus. Ich finde aber die zweite Möglichkeit deutlich sinnvoller: Kalorien durch Bewegung verbrennen. Und gerade in den dunklen Monaten setzt es auch Glückshormone frei, wenn man sich ins Fitnessstudio oder an die frische Luft geschleppt hat. Wir Triathleten kombinieren beide Ansätze. Morgens ein Espresso, dann 30 Minuten bewegen auf sonst nüchternen Magen, erst danach frühstücken. Diese Variante signalisiert dem Körper zum einen, dass er seine Reserven verbrennen muss, und zum anderen stellt er dazu das ganze Blut zur Verfügung. So habe ich meine schönsten Trainingseinheiten, weil ich dadurch eine enorme Leichtigkeit verspüre."

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Protokoll: Max Sprick

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Was macht einen guten Lebkuchen aus?

Lebkuchen Stollen

Quelle: dpa

Jens Brockhof, 34, Koch und Konditormeister in Nürnberg:

"Der perfekte Lebkuchen glänzt richtig schön, und wenn man reinbeißt, muss es am Anfang knacken. Die Qualität der Schokolade ist sehr wichtig. Dann folgt der saftige, aromatische Teig. Der muss auch lange saftig bleiben, wie bei einem gehaltvollen Kuchen und nicht wie bei einem Keks. Erst dann entfalten sich die Gewürze auf der Zunge, wie Zimt oder Nelke. Für das Aroma sind auch die Nüsse bedeutsam. Gute Haselnüsse bekommt man zum Beispiel in Cadolzburg bei Nürnberg. Mehl gehört nicht in echten Lebkuchen. Wenn man möchte, kann man aber gerne experimentieren: Macadamianüsse oder auch weiße Schokolade finde ich in diesem Jahr sehr interessant."

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Protokoll: Natascha Holstein

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Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Weihnachtsbaumkauf?

Christbaumverkauf in München, 2015

Quelle: Alessandra Schellnegger

Georg Dütsch, 61, Förster und Christbaum-Verkäufer in Paulushofen bei Eichstätt:

"Wenn man den Baum frisch schneidet, dann am besten kurz vorm Fest. Aus dem Baumarkt darf's auch schon früher sein. Bei uns kann man sich den Baum selbst aussuchen und frisch schneiden lassen, dann hält er auch schon mal bis Lichtmess. Los geht es oft am ersten Adventswochenende, die meisten kaufen dann am zweiten oder dritten, je später, desto frischer natürlich. Bis zum 7. Januar halten sie aber alle, die Nordmann-Tanne ist da ziemlich unempfindlich. Am besten den Baum draußen ins Wasser stellen und frisch anschneiden, bevor man ihn ins Haus bringt. Dann in einen Wasserständer. Gerade am Anfang zieht der Baum schon mal ein paar Liter Wasser, aber dann geht's ihm auch lange gut."

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Protokoll: Natascha Holstein

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Darf man Kerzen am Adventskranz austauschen?

Kindergarten Nord

Quelle: Günther Reger

Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Stephan Wahle, Universität Freiburg:

"Als Theologe muss ich sagen: Es gibt dazu keine Bestimmung. Das liegt daran, dass der Adventskranz aus der Volkskultur heraus entstanden ist. Begonnen hat alles zwischen 1830 und 1840 in einem Hamburger Waisenheim. Damals wurde mit den Kindern an jedem Tag eine Kerze entzündet. Als der Hausbrauch sich weiter verbreitet hat, entstand der Kranz mit nur noch vier Kerzen. In den Kirchen hat sich der Adventskranz vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg durchgesetzt. Heute ist er ein fester Bestandteil und wird in der <NM1>K<NM>katholischen Kirche gesegnet. Aber natürlich wird in Kirchen auch mal eine Kerze ausgetauscht - schon aus Pragmatismus. Ich persönlich fände es schön, wenn man die neue Kerze vielleicht noch an der alten entzündet. Am Ende der Adventszeit kann man vielleicht die noch nicht niedergebrannten Kerzen weiterverwenden - zum Beispiel in Gedenken an liebe Menschen. Ein Adventskranz ist ja mehr als nur Dekoration."

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Protokoll: Anna Ernst

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Haben Kinder Angst vor dem Krampus?

Traditioneller Buttnmandllauf

Quelle: dpa

Hans Triebel, 66, bayerischer Brauchtumsexperte und Wirt in Weyarn:

"Nein, der ist doch nicht mehr gruselig für die Kinder heutzutage. Früher haben die jungen Buben da schon Obacht gegeben, aber heute glaubt doch niemand mehr dran. Ich kenne keinen, der wirklich Angst vor dem Krampus hätte. Die Kinder sehen schon viel früher Mord und Totschlag im Fernsehen oder auf den Handys, da tut der Krampus keinem mehr was. Den abschaffen, wie es ja manchmal gefordert wird, ist schon deshalb absoluter Blödsinn. Außerdem: Wir haben doch eh kaum noch Bräuche."

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Protokoll: Natascha Holstein

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Wie sagt man einem Kind, dass es das Christkind nicht gibt?

Eröffnung Nürnberger Christkindlesmarkt

Quelle: dpa

Jakob Feindt, 11, Schüler aus München:

"Mir kam lange überhaupt nicht der Gedanke, dass es das Christkind nicht geben könnte. Meine Eltern haben das wirklich gut gemacht: Wenn wir an Heiligabend in die Kirche gegangen sind, war die Wohnung total dunkel. Und wenn wir zurückkamen, brannten Kerzen, und alles war erleuchtet. Irgendwann hat meine Tante gerufen: 'Schau mal am Fenster, Jakob! Ein goldener Schein! Ach, jetzt ist das Christkind schon wieder verschwunden ...' Ich habe mir das Christkind deswegen als goldenen Engel vorgestellt. In der Grundschule fingen dann Freunde an zu sagen: Das Christkind gibt es doch gar nicht. Also habe ich meine Mama gefragt. Und sie hat gesagt: Stimmt. Ich hatte nie das Gefühl, meine Eltern hätten mich all die Jahre angelogen, und ich mochte es, an das Christkind zu glauben. Ich finde deswegen, Eltern müssen ihren Kindern überhaupt nicht sagen, dass es das Christkind nicht gibt. Wichtig finde ich nur, dass sie ehrlich antworten, wenn man sie danach fragt."

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Protokoll: Mareen Linnartz

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Warum heißt es bei "O Tannenbaum" Blätter statt Nadeln?

Weihnachtsbaum-Saison

Quelle: dpa

Dr. Dr. Michael Fischer, 51, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg:

"Botanisch gesehen sind Nadeln Blätter, nur eben mit einer sehr kleinen Blattfläche. Als das Lied "O Tannenbaum" um 1820 entstanden ist, war der Begriff "Blätter" für Nadeln zwar schon etwas altbacken, aber durchaus noch gebräuchlich, wie man in alten Lexika nachlesen kann. Im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm heißt es zum Beispiel über die Tanne: "allezeit seind ihre bletter grün". Das Lied war übrigens ursprünglich gar kein Weihnachtslied, sondern ein Liebeslied, der Text stammt von August Zarnack, dem Direktor des Potsdamer Militärwaisenhauses. Der immergrüne Tannenbaum symbolisiert in der ersten Strophe ewige Treue, in drei weiteren Strophen wird dann im Gegensatz dazu eine flatterhafte junge Dame beschrieben: "O Mädelein, o Mädelein, wie falsch ist Dein Gemüthe." Der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz formte "O Tannenbaum" 1824 zum Weihnachtslied um. Die erste Strophe ist identisch; es gibt zwei Textvarianten, in der ursprünglichen heißt es: "wie treu sind deine Blätter", im 20. Jahrhundert hat sich dann langsam "wie grün sind deine Blätter" eingebürgert. Dazu dichtete Anschütz zwei neue Strophen, die heute aber kaum jemand kennt - im Gegensatz zu Verballhornungen wie "O Tannenbaum, o Tannenbaum, die Oma sitzt im Kofferraum"."

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Protokoll: Nadeschda Scharfenberg

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Muss ich wirklich zur Firmen-Weihnachtsfeier gehen?

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Quelle: Alasdair Elmes/Unsplash

Edelgard Kutzner, Arbeitssoziologin an der Technischen Universität Dortmund:

"Natürlich nicht. Es gibt ja Menschen, die trennen sehr bewusst zwischen Berufs- und Privatleben, und das sollte einfach respektiert werden. Außerdem kann es auch gut sein, dass ein Kollege oder eine Kollegin im Moment - aus welchen Gründen auch immer - nicht in der Stimmung ist, mit den anderen besinnlich beisammen zu sein. Begründen muss man die Absage gegenüber seinen Vorgesetzten nicht, finde ich.

Es ist aber sinnvoll, es engeren Vertrauten im Team zu erklären. Und klar: Wenn die Feier während der Arbeitszeit stattfindet, kann man nicht einfach gehen, sondern muss weiterarbeiten. Ich glaube, es wäre ganz wichtig, sich von dem sozialen Druck, der inzwischen auf Weihnachtsfeiern lastet, frei zu machen.

In meiner Wahrnehmung wird in vielen Betrieben versucht, mit einer besonders gelungenen Feier wett zu machen, was das Jahr über versäumt wurde. Aber eine schöne Weihnachtsfeier verbessert nie ein schlechtes Betriebsklima. Und plötzliche Wertschätzung gegenüber der Belegschaft nimmt keiner ernst, wenn im Rest des Jahres dauernd gemeckert wird. Um es klar zu sagen: Weihnachtsfeiern sind nicht Teil des Arbeitsvertrages, sondern freiwillig. Wer daran nicht teilnehmen möchte, hat jedes Recht der Welt dazu."

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Protokoll: Mareen Linnartz

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Warum hat der Dresdner Glühwein so viele Kalorien?

Glühwein und Weihnachtsdekoration

Quelle: dpa

Stefan Hermann, Sternekoch und Geschäftsführer des Dresdner Gastronomieunternehmens Bean & Beluga:

"Dass der Dresdner Glühwein wahrscheinlich mehr Kalorien hat als jeder andere in Deutschland, das liegt am Zuckergehalt. Die Dresdner mögen es sehr süß, Eierschecke, Quarkkäulchen, die typischen Spezialitäten, die es gibt, sind eher Süßwaren - und deswegen bevorzugen viele Dresdner auch den kalorienreichen Glühwein. Aus Produzentensicht eigentlich nicht so durchdacht, denn durch den Zucker gelangt der Alkohol wesentlich schneller ins Blut.

Und ich sag mal so: Je schneller die Menschen betrunken sind, desto weniger trinken sie. Grundsätzlich neigt der Deutsche ja in geselliger Runde dazu, wenn der Weihnachtsstress abfällt, schon das ein oder andere Glas mehr zu trinken. Der Glühwein, den wir auf dem Dresdner Striezlmarkt verkaufen, ist übrigens nicht so süß: Wir kaufen einen Grundwein aus der Pfalz und machen das dann so wie früher zu Hause mit den Gewürzen, kochen einen Sud und vermischen nach Rezeptur, erst dann wird der Zuckergehalt bestimmt. Wir haben deswegen auch ab und zu kritische Anmerkungen, dass man den gar nicht trinken könnte, weil er nicht süß genug ist."

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Protokoll: Natascha Holstein

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Wie lösche ich einen brennenden Adventskranz?

Feuerwehr zeigt Gefahren zu Weihnachten und Silvester

Quelle: dpa

Brandamtsrat Björn Radünz, 41, Sprecher der Berliner Feuerwehr:

"Besorgen Sie sich einen Feuerlöscher, wasserbetriebene sind teurer, dafür haben Sie hinterher nicht das Löschpulver in jeder Ritze. Vielleicht haben Sie eine Löschdecke, ansonsten stellen Sie einen Eimer Wasser mit einem Putzlappen in Reichweite. In den ersten Sekunden genügt es, die Flamme mit dem nassen Lumpen zu ersticken.

Aber am besten verhindern Sie, dass der Kranz überhaupt erst Feuer fängt. Tannennadeln enthalten ätherische Öle, im trockenen Zustand brennen sie wie Zunder, dazu das Kerzenwachs. Wenn dann noch eine Lampe darüber hängt, geht es ganz schnell. Das größte Risiko liegt in den Sekunden, in denen ein Brand entsteht und man es nicht merkt.

Besonders gefährlich wird es, wenn man einschläft: Im Schlaf nehmen wir Gerüche nicht wahr, und schon zwei, drei Atemzüge des tiefschwarzen Rauchs können tödlich sein. Er entwickelt sich besonders schnell, weil unsere Möbel und Böden nur noch selten aus massivem Holz sind und mehr Chemie und Verbundstoffe enthalten.

Für den Fall, dass der Kranz Feuer fängt, versprechen Sie mir eines: Versuchen Sie es nicht zu lange. Wenn die ersten Maßnahmen nicht funktionieren, schließen Sie die Tür, verlassen Sie die Wohnung und rufen Sie die 112."

Haben auch Sie eine Frage zur Vorweihnachtszeit? Dann schreiben Sie uns: adventsfragen@sz.de

Protokoll: Violetta Simon

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