Die Opfer erscheinen in diesem Verfahren wie flüchtige Schatten. Nur ein einziges Mal sagten an einem kurzen Vormittag vier der Menschen aus, deren Leben am 27. Juli 2000 eine jähe, schreckliche Wendung nahm. Viel zur Aufklärung des Schreckens, der vor 18 Jahren über sie hereingebrochen war, konnten sie nicht beitragen. Sie gingen damals als Gruppe am Bahnsteig des Düsseldorfer S-Bahnhofs Wehrhahn entlang, am Geländer hing eine Plastiktüte. Niemand beachtete sie, auch Neila A. nicht. Zwölf junge Leute, meist Sprachschüler aus Russland, scherzend und plaudernd, auf dem Heimweg Richtung Wuppertal.
Wehrhahn-Prozess:Im Zweifel frei
Zehn Menschen wurden verletzt, ein Ungeborenes getötet: Viele Indizien legen nahe, dass Ralf S. vor 18 Jahren in Düsseldorf-Wehrhahn eine Bombe gezündet hat. Aber wird er auch verurteilt?
Von Joachim Käppner
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