Ein Büffel auf den Gleisen hat in Ägypten ein schweres Zugunglück ausgelöst. 18 Fahrgäste starben. 43 weitere Menschen wurden nach Informationen aus Sicherheitskreisen in Kairo verletzt, andere Quellen sprechen von 39 Verletzten.
Vor den entgleisten Zügen haben sich Menschen versammelt. Ägyptens Schienennetz steht wegen Sicherheitsmängel in der Kritik.
(Foto: Foto: dpa)Ein Personenzug war von hinten auf einen weiteren Zug geprallt, der am Samstagabend in der Ortschaft Al-Ajat südlich von Kairo zuvor auf einen Büffel gefahren war.
Der Zusammenstoß mit dem Tier beschädigte den Angaben zufolge ein Ventil an der Lokomotive, weshalb der Zug nicht weiterfahren konnte. Nach ersten Ermittlungen funktionierte außerdem ein Signal nicht, das den Zugführer des hinteren Zuges hätte warnen sollen. Dieser steuerte seinen Zug mit vollem Tempo auf die stehenden Waggons.
Das Verkehrsministerium richtete eine Untersuchungskommission ein, um der Unfallursache nachzugehen. Das Ministerium werde auch die Verantwortlichen ahnden, berichtete ein Fernsehsender.
Nach Angaben von Polizei und Sicherheitskräften drückte einer der Züge den anderen komplett ein, als die Waggons zusammenstießen. Ein Augenzeuge sagte: "Sie sahen aus wie zwei kompakte Eisenblocks." Noch Stunden nach dem Unglück waren Rettungskräfte mit den Bergungsarbeiten beschäftigt.
15 der Verletzten konnten inzwischen das Krankenhaus verlassen. Augenzeugen sagten, es wären wohl Hunderte von Menschen gestorben, wenn nicht vor dem Aufprall des zweiten Zuges schon ein Großteil der Passagiere aus dem vorderen Zug ausgestiegen wäre. Feuerwehr und Rettungsteams schnitten die Dächer der Waggons auf, um nach Überlebenden zu suchen.
Bahnunfälle ereignen sich in Ägypten häufig. Viele Züge sind überaltert und in einem schlechten Zustand.