Waldbrände in Kanada:30.000 Menschen auf der Flucht

In British Columbia sind bereits 16 800 Hektar Wald verbrannt. Mehr als 5000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen und hoffen auf Sonntag. Dann soll es regnen.

Nachdem in Kelowna im Süden der westkanadischen Provinz bereits am Donnerstag 10.000 Menschen aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen mussten, betrafen die Evakuierungen am Freitagabend weitere 20.000 der 100.000 Einwohner Kelownas. Vor der Stadt im fruchtbaren Okanagan-Tal wütete ein 16.800 Hektar großer Waldbrand, der sich immer weiter ausbreitete.

Flammen werden mit 70 km/h angefacht

Eine Behördensprecherin erklärte, die Flammen würden von Wind mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70 Kilometer pro Stunde angefacht. In der Region fiel in diesem Jahr weniger Niederschlag als üblich, die Wälder sind ausgetrocknet. Für Sonntag erwarten die Meteorologen Regen. Im Kampf gegen die Flammen sind mehr als 5.000 Feuerwehrleute eingesetzt, darunter 1.740 Soldaten.

Bis zum Donnerstag wurden 15 Gebäude ein Raub der Flammen, über mögliche weitere konnte die Feuerwehr am Freitag zunächst keine Auskunft geben.

Nationalgarde wird zur Brandbekämpfung eingesetzt

Im US-Staat Oregon rief Gouverneur Ted Kulongoski im Kampf gegen die ausufernden Waldbrände am Freitag den Notstand aus. Damit kann auch die Nationalgarde bei der Brandbekämpfung eingesetzt werden. Zwei Brände im Deschutes National Forest in der Mitte des Staates überwanden Brandsperren und bewegten sich weiter auf den Ort Camp Sherman zu.

Die beiden Brände erfassten bis Freitag eine Fläche von knapp 10.000 Hektar. Dies ist gegenüber dem Vortag mehr als eine Verdoppelung. Bereits am Donnerstag wurden bis zu 1.500 Camper und Bewohner in der Umgebung von Camp Sherman zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgefordert.

Einige abgelegene Häuser an einem See und entlang einer Straße in das Hoodoo-Skigebiet wurden ein Raub der Flammen. Camp Sherman wurde von dem Feuer aber noch nicht erreicht. Auch im US-Staat Montana war noch keine Entspannung in Sicht.

Drei Dutzend größere Feuer brannten weiter. Über 160.000 Hektar Wald fielen in dem Staat bereits den Flammen zum Opfer. Das Verteidigungsministerium in Washington kündigte die Entsendung von 560 Soldaten von Fort Hood in Texas an, die bei der Brandbekämpfung helfen sollen.

Im Shoshone National Forest im Staat Wyoming breitet sich ein Waldbrand immer schneller aus. Die Flammen erfassten bis Freitag eine Fläche von 5.800 Hektar. Noch wenige Tage zuvor waren es erst acht Hektar gewesen.

(sueddeutsche.de/AP)

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