Süddeutsche Zeitung

Waldbrände in Kalifornien:Gottschalk-Villa in Malibu abgebrannt

  • Mehr als 6000 Häuser in Kalifornien sind abgebrannt, viele davon im Promi-Ort Malibu - auch das von Thomas Gottschalk.
  • Zehntausende sind in Kalifornien vor den Flammen auf der Flucht, mindestens 31 Menschen sterben. Es sind die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens.
  • US-Präsident Trump droht Kalifornien.

Das Anwesen von Thomas Gottschalk, 68, und seiner Frau Thea, 72, in Malibu ist abgebrannt. Seine Villa sei zerstört, sagte Gottschalk der dpa auf Anfrage. Zuvor hatte Bild.de berichtet.

Er habe in München gerade eine Benefiz-Gala für Kinder moderiert, als er es erfahren habe, sagte Gottschalk. Seine Frau sitze nun mit den Katzen in Los Angeles in einem Hotelzimmer "und hat mir gesagt, ich soll mich jetzt um meinen Job kümmern". Gottschalk ist seit 1990 in Kalifornien ansässig, er hatte das Anwesen mit der großen Windmühle 1998 gekauft und aufwendig umbauen lassen. Die Familie hatte seither ihren Lebensmittelpunkt dort, die Söhne Roman und Tristan wuchsen in dem Haus auf.

Letzte Nachbarin der Gottschalks war Popstar Miley Cyrus. Doch auch deren Haus ist mittlerweile abgebrannt. Das teilte die Sängerin auf Twitter mit. Gottschalks Haus wurde schon mehrfach von Feuern bedroht. Im Jahr 2005 sagte er der Bild am Sonntag, während er sich in Deutschland auf "Wetten, dass ...?" vorbereitet habe, habe seine Frau Thea zu Hause in Los Angeles Vorkehrungen für den Notfall getroffen. Auf seinem Anwesen in Malibu stünden aber immer zwei Autos bereit. "Das sind unsere Fluchtautos", sagte Gottschalk damals. "Dass mein Herz für Thea brennt, weiß jeder. Aber dass zum Hochzeitstag auch noch unser Haus brennt, muss nicht sein", sagte Gottschalk der Bild.

Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben mindestens 31 Menschen das Leben gekostet, mehr als 200 werden vermisst, mehr als 6000 Häuser wurden zerstört. Es sollen die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens sein. Im Norden und im Süden des Bundesstaates sind Zehntausende Menschen auf der Flucht vor den Flammen. Der Küstenort Malibu wurde durch die Serie "Baywatch - Die Rettungsschwimmer von Malibu" mit David Hasselhoff und Pamela Anderson weltberühmt.

Die Stadt bei Los Angeles ist als Wohnort unter anderem von Barbara Streisand bekannt. Zahlreiche Stars sind von dem dort wütenden Großfeuer betroffen. Das Haus von Caitlyn Jenner ist bereits abgebrannt. "Ich sorge mich um mein Haus, aber ich kann nichts tun", twitterte Popsängerin Cher, die seit mehr als 45 Jahren eine Immobilie in Malibu besitzt. Lady Gaga fragte sich bei Twitter, ob ihr Haus in Flammen aufgehe. Auch die Villa von Jenner-Stieftochter, Kim Kardashian, in der Gemeinde Hidden Hills ist bedroht.

Trump droht Kalifornien mit dem Entzug von Bundeshilfen

US-Präsident Donald Trump kritisierte den von Demokraten regierten Bundesstaat Kalifornien, der sich immer wieder von seiner Politik distanziert. "Es gibt keinen Grund für diese gewaltigen, tödlichen und teuren Waldbrände außer dem schlechten Forstmanagement", schrieb Trump am Samstag auf Twitter. "Milliarden von Dollar" würden jedes Jahr ausgegeben, und trotzdem gebe es viele Todesopfer, "und das alles wegen des Missmanagements der Wälder". Der Präsident drohte gleichzeitig mit dem Entzug von Bundeshilfen: "Bringt das jetzt in Ordnung, oder es gibt keine Zahlungen des Bundes mehr", twitterte er.

Der Chef der kalifornischen Berufsfeuerwehr, Brian Rice, wies die Vorwürfe als "gefährlich falsch" zurück. Trumps Äußerungen seien "erniedrigend" für die Opfer sowie "für die Männer und Frauen, die an den Fronten kämpfen". Trump mäßigte sich später auf Twitter im Ton und schrieb: "Unsere Herzen sind bei denen, die die Flammen bekämpfen" sowie bei den Opfern.

In die Debatte schaltete sich auch Trumps Vorgänger im Präsidentenamt, Barack Obama ein. Auf Twitter drückte er den Waldbrandopfern sowie den Feuerwehrleuten, die in Kalifornien im Einsatz sind, auch im Namen seiner Frau Anteilnahme aus. "Michelle und ich sind untröstlich wegen derer, die so viel verloren haben in Kalifornien und dankbar für den heldenhaften Einsatz von Feuerwehrleuten, die rund um die Uhr ihr Leben riskieren, um anderen zu retten", schrieb Obama in seinem Post.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4206991
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/jana
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.