Ein Einkaufszentrum muss evakuiert werden, eine Mülldeponie fängt Feuer: Inmitten der Urlaubssaison brennen in zahlreichen südeuropäischen Ländern große Waldgebiete. Besonders dramatisch war die Lage rings um die kroatische Stadt Split. Aber auch in Portugal, Italien und Frankreich kämpft die Feuerwehr derzeit gegen die Flammen, die bereits Tausende Hektar Land verwüsteten.
Am Montagabend drohten Waldbrände auf die kroatische Stadt Split überzugreifen. In Vororten der zweitgrößten Stadt Kroatiens musste ein Einkaufszentrum evakuiert werden, Autos brannten aus. Dem Fernsehsender HRT zufolge geriet auch die städtische Mülldeponie in Brand. Die Urlaubermetropole Split sei jedoch "verteidigt" worden, teilten die Einsatzkräfte am Dienstag mit.
Auch in anderen Touristengebieten kommen die Einsatzkräfte kaum zur Ruhe, etwa in Mittel- und Süditalien. Brände in einem Pinienwald nahe Rom konnten am Dienstag zwar unter Kontrolle gebracht werden, wie die Feuerwehr mitteilte. Die davon ausgehenden Rauchsäulen hatten am Montag aber auch Badegäste im nahen Ostia erschreckt. Betroffen von Wald- und Buschbränden sind in Italien neben der Region Latium auch Kampanien, die Toskana, Kalabrien und Apulien. Auch auf Sizilien brannte es in den vergangenen Tagen immer wieder. Allein am Montag war die italienische Feuerwehr mehr als tausend Mal im Einsatz. Sie appellierte an Bürger und Touristen: "Verbrennt euch nicht den Sommer." In vier Wochen ist in Italien fast so viel Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr. Seit Mitte Juni hätten mehr als 26 000 Hektar gebrannt, teilte der Umweltschutzverband Legambiente mit.
In Portugal waren im Juni bei einem verheerenden Waldbrand 64 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden - und auch jetzt kommt das Land nicht wirklich zur Ruhe: neue Waldbrände wüten im Norden und in der Mitte des Landes.
In der Nähe der südfranzösischen Stadt Nizza, ebenfalls ein beliebtes Ziel für Touristen, brachten etwa 450 Feuerwehrmänner einen Waldbrand unter Kontrolle. Etwa 100 Hektar Wald gingen bei Castagniers in Flammen auf, berichtete der Sender Franceinfo.