Wagemutiger Nager:Ratte unterbricht Stromversorgung in Berlin

In 2200 Berliner Wohnungen ist am Dienstag der Strom ausgefallen. Schuld war eine Ratte, die durch ein Loch in eine Netzstation gekrabbelt war. Auch wenn die Menschen bibberten - für das Tier nahm der Ausflug ein schlimmeres Ende.

Eine Ratte hat bei einem Ausflug in eine Netzstation in Berlin einen mehrstündigen Stromausfall verursacht. Das Tier sei durch ein kleines Loch gekrabbelt und habe einen Kurzschluss an einer 10.000-Volt-Leitung ausgelöst, sagte eine Sprecherin des Stromversorgers Vattenfall.

Etwa 2200 Wohnungen und 170 Betriebe hatten deshalb in der Nacht zum Dienstag für zweieinhalb Stunden keinen Strom. Wesentlich schlimmer endete die Geschichte jedoch für den Nager: Er bezahlte seine Neugier mit dem Leben, das Tier wurde am Morgen tot gefunden.

"Das ist ein absoluter Einzelfall", sagte die Vattenfall-Sprecherin. Der Versorger will nun prüfen, wie ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können. Erst vor wenigen Wochen hatte eine Ratte einen Stromausfall im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daichii ausgelöst. Mehrere wichtige Kühlsysteme fielen aus. Eine erhöhte Radioaktivität konnte aber nicht festgestellt werden.

In Berlin wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich 16 Mal pro Tag wegen einer Ratte die Kammerjäger gerufen. Etwa 180 Kammerjäger-Firmen in der Hauptstadt rücken gegen die Schädlinge aus. Bis zum 31. Oktober waren es 4950 Einsätze, wie Gesundheits-Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner Anfang Januar in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Alexander J. Hermann mitteilte.

Wer die Nager auf seinem Grundstück bemerkt, ist demnach verpflichtet, dies dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden - und unverzüglich eine Fachkraft mit der Bekämpfung zu beauftragen .

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