Waffenhandel-Plattform:Mutmaßlicher Betreiber von "Migrantenschreck" wird angeklagt

Diese Waffen fanden Ermittler bei Kunden von "Migrantenschreck". (Foto: Staatsanwaltschaft Frankfurt)
  • Der mutmaßliche Betreiber der Internetplattform "Migrantenschreck" wird in Berlin wegen illegalen Onlinewaffenversandhandels angeklagt.
  • Der 34-Jährige soll über seinen Shop in rund 200 Fällen Gaspistolen und Gewehre verkauft haben.
  • Der Mann ist im Zuge der Vollstreckung eines europäischen Haftbefehls Ende Juni nach Deutschland gekommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Gegen den mutmaßlichen Betreiber des früheren Internet-Shops "Migrantenschreck" ist Anklage wegen Waffenhandels erhoben worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Berlin mit. Dem 34-Jährigen aus Thüringen wird vorgeworfen, zwischen Mai und November 2016 von Ungarn aus über das Internet fast 200 Waffen verkauft zu haben.

Vor allem handelte es sich um Gaspistolen und Gewehre, mit denen gefährliche Hartgummigeschosse abgefeuert werden können. Die Waffen kosteten zwischen 250 Euro und 750 Euro. Der Verdächtige wurde schon vor Jahren der rechtsradikalen Szene zugeordnet.

Die Kunden lebten überwiegend in Deutschland. Gegen sie laufen ebenfalls Ermittlungen. Mehr als 100 000 Euro Erlös aus den Verkäufen sollen im Rahmen des Strafverfahrens eingezogen werden.

Der Mann war nach jahrelangen Ermittlungen am 28. März 2018 in Budapest festgenommen worden. Die Polizei durchsuchte dann seine Wohnsitze in Budapest und Barcs, einem kleinen Ort an der Grenze zu Kroatien, und beschlagnahmte Computer.

Gegen seine Auslieferung nach Deutschland wehrte sich der Verdächtige. Ungarische Gerichte lehnten die Beschwerde aber ab. Am 28. Juni wurde er ausgeliefert und sitzt seitdem in Berlin in Untersuchungshaft.

© SZ.de/afp/dpa/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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