Waffenfund in Brandenburg:Pistolen im Stroh

Von der Handgranate bis zum Minensuchgerät: Auf einem Privatgrundstück in Brandenburg hat ein ehemaliger Sportschütze ein riesiges Waffenarsenal angelegt.

Auf einem Privatgrundstück im Süden Brandenburgs ist ein riesiges Waffenlager entdeckt worden. Auf dem Gehöft eines 65-jährigen ehemaligen Sportschützen in Groß Döbbern im Landkreis Spree-Neiße fanden Ermittler Waffen, Waffenteile und Munition, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

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Im Süden Brandenburgs verwahrte ein 65-jähriger Sportschütze ein riesiges Waffenlager.

(Foto: dpa/ZB)

In der vergangenen Woche wurden insgesamt neun Objekte durchsucht: Die meisten Waffen seien in Stallungen, Nebenräumen und unter Stroh versteckt gewesen, hieß es. Kaum eine Waffe sei sicher in Panzerschränken aufbewahrt gewesen. Die Polizisten stießen auch auf eine scharfe Handgranate, die auf dem Dach eines Stalls lag.

Zeugen hatten einen entsprechenden Hinweis gegeben. Der Besitzer soll früher dabei beobachtet worden sein, wie er mit einem Minensuchgerät nach Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg suchte. Er ist den Angaben zufolge schwerstkrank und nicht vernehmungsfähig.

Offenbar stieß der Mann bei seinen Suchaktionen auch auf die Gebeine von Kriegsopfern: In einem Nebenraum des Gehöfts fanden Polizisten einen menschlichen Totenschädel, der in einem Pappkarton lag und aus dem Zweiten Weltkrieg stammen soll, hieß es.

Die Ermittler fanden weitere Waffen in Wohnungen und Kellern von einem 33 und einem 51 Jahre alten Cottbuser. Insgesamt wurden 182 verbotene Gegenstände sichergestellt, ein Großteil auf dem Grundstück des 65-Jährigen.

Zu den Fundstücken zählten zwei Sprenggranaten, eine scharfe Handgranate, ein Maschinengewehr und eine Maschinenpistole sowie vier Bajonette und rund 4500 Schuss Munition. Nach Angaben eines Polizeisprechers sind die Waffen unterschiedlich alt. Fabrikneu sei aber keine. Nach den derzeitigen Erkenntnissen seien die Waffen lediglich gelagert und nicht gehandelt worden.

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