Vulkan auf Tonga:"Wir sind noch nicht über den Berg"

Eine Woche nach dem Vulkanausbruch vor Tonga dringen immer mehr Bilder der Verwüstung an die Öffentlichkeit. Aus Sicht der UN ist die akute Gefahr noch nicht gebannt.

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Quelle: AP

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Vor einer Woche hat der Untersee-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai mit einem ohrenbetäubenden Knall und einer 20 Kilometer hohen Aschewolke den Pazifik erschüttert. Die Eruption löste laut der Regierung von Tonga einen Tsunami mit bis zu 15 Meter hohen Wellen aus, der im Südsee-Staat schwere Zerstörungen anrichtete. Mindestens drei Menschen starben, Experten befürchten weitere Opfer.

(220120) -- NUKU ALOFA, Jan. 20, 2022 -- Photo taken on Jan. 19, 2022 shows a beach resort hit by tsunami on the outski

Quelle: imago images/Xinhua

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Vor allem in Meernähe sind die Zerstörungen offenbar gewaltig. Das Bild zeigt ein Strandresort nahe der Hauptstadt Nuku'alofa. Der Tsunami hat zahlreiche Häuser dem Erdboden gleichgemacht, Bäume umgerissen und ganze Landstriche verwüstet.

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Quelle: Guo Lei/imago/Xinhua

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Die normalerweise so farbenfrohen Südsee-Inseln sind von einer grauen Ascheschicht bedeckt. Beobachter sprechen von einer "Mondlandschaft". Auch das Bild dieses Autos wurde in Nuku'alofa auf der Hauptinsel gemacht.

Nach Vulkanausbruch vor Tonga

Quelle: dpa

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Das Videostandbild zeigt ein beschädigtes Boot auf der Insel Atata am Tag nach dem Vulkanausbruch. Bilder von den entlegeneren Inseln gibt es kaum. Allerdings hat die Regierung mitgeteilt, dass auf dem kleinen Eiland Mango mit rund 36 Bewohnern, von der ein Notsignal empfangen wurde, alle Häuser zerstört sind.

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Quelle: Marian Kupu/dpa

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Nach wie vor ist vieles unklar, ein wichtiges Unterseekabel, das zur Übertragung fast aller digitalen Informationen benötigt wird, ist an zwei Stellen gebrochen. Es wird wohl Wochen dauern, es zu reparieren - immerhin konnten die internationalen Telefonleitungen inzwischen zum Teil wiederhergestellt werden.

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Quelle: AP

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Das Bild zeigt den internationalen Flughafen auf der Hauptinsel Tongatapu. Helfer hatten die Landebahn von der Ascheschicht befreit, am Donnerstag konnten endlich die ersten zwei Maschinen mit Hilfsgütern aus den Nachbarstaaten dort landen. Doch die ausländischen Helfer werden auf Tonga nicht nur mit offenen Armen empfangen.

Royal New Zealand Navy's HMNZS Aotearoa arrives in Tonga

Quelle: via REUTERS

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Am dringendsten wird derzeit Trinkwasser benötigt, denn die Asche hat in Tonga das Regenwasser und die Bohrlöcher verschmutzt, aus denen die Menschen ihr Wasser beziehen. Neuseeland hat unter anderem das Schiff HMNZS Aotearoa entsandt, das 250 000 Liter transportieren und 70 000 Liter pro Tag durch eine Entsalzungsanlage produzieren kann, wie der neuseeländische Verteidigungsminister Peeni Henare sagte.

Australia sends humanitarian assistance and supplies to Tonga

Quelle: via REUTERS

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Auch Lebensmittel, provisorische Unterkünfte, medizinische Ausrüstung und Hygieneartikel werden gebraucht. Erste Hilfslieferungen aus Neuseeland und Australien sind mittlerweile in Tonga angekommen. Auch Großbritannien will Hilfen in die Commonwealth-Nation schicken.

Australia sends humanitarian assistance and supplies to Tonga

Quelle: via REUTERS

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Allerdings ist die Angst auf Tonga groß, dass die Helfer nicht nur Lebensmittel, sondern auch Corona mitbringen. Auf den entlegenen Inseln gab es erst einen Covid-Fall, die Menschen dort sind vor dem Virus nicht geschützt. Tonga hatte im März 2020 seine Grenzen geschlossen und sich seither von der Außenwelt weitgehend abgeschottet. Eine erste Hilfslieferung lief deshalb kontaktlos ab.

Australian Defence Force Aid Mission Arrives In Tonga Following Volcanic Eruption And Tsunami

Quelle: Australian Defence Force via Get

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Das Bild zeigt australische Soldaten, die das Schiff HMAS Adelaide beladen. Die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass die Menschen auf Tonga auch langfristig Hilfe benötigen. "Schon vor dem Vulkanausbruch war die Lebensmittelversorgung von 20 Prozent der Bevölkerung nicht gesichert", sagte ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) am Freitag in Genf.

(220120) -- NUKU ALOFA, Jan. 20, 2022 -- Photo taken on Jan. 19, 2022 shows a beach resort hit by tsunami on the outski

Quelle: imago images/Xinhua

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Nun seien durch den Tsunami und den vulkanischen Ascheregen viele Ackerflächen, der Viehbestand und die Fischerei stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis zu 12 000 Menschen sollen betroffen sein, die von der Landwirtschaft lebten (Im Bild: das zerstörte Strandresort bei Nuku'alofa). Aus Sicht des UN-Nothilfebüros (OCHA) ist die akute Gefahr durch den Vulkan zudem nicht gebannt. Der Vulkan sei noch aktiv, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke: "Wir sind noch nicht über den Berg."

Ash from underwater volcanic eruption in Tonga is visible from the International Space Station

Quelle: Kayla Barron via REUTERS

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Betroffen von dem Vulkanausbruch ist allerdings nicht nur Tonga selbst. Experten zufolge war es einer der weltweit schwersten Ausbrüche seit Jahrzehnten. Tsunami-Wellen erreichten sogar weit entfernte Regionen wie Alaska, Japan und Südamerika. Selbst von der Internationalen Raumstation aus ist die Asche zu sehen.

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Quelle: AFP

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Aufräumarbeiten in der Nähe von Lima, Peru: Dort waren am Wochenende beim Entladen eines Tankers etwa 6000 Barrel (je 159 Liter) Öl ausgelaufen. Schuld waren offenbar die hohen Wellen nach der Eruption des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai auf Tonga.

© SZ/dpa/afis
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