Bello, Fiffi, Hasso - klassische Hundenamen, jahrzehntelang gerne vergeben. Aber ähnlich wie Menschennamen folgen auch Hundenamen gewissen Moden, und der Zeitgeist verlangt offenbar, keinen Pluto, Rex oder Waldi mehr Gassi zu führen, sondern Paul, Felix oder Oskar. Hunde heißen mittlerweile häufig wie Menschen, hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) herausgefunden. "Auf dem Spielplatz weiß man ja oft nicht, ob jemand das Kind oder den Hund ruft", sagte GfdS-Vorstandsmitglied Damaris Nübling. Tpyisch bei Hündinnen oder Katzen seien zum Beispiel nicht mehr Bella, Minka und Muschi, sondern Namen wie Maja, Emma, Lilly.
Aber der GfdS geht es freilich nicht nur um Tiernamen, sondern hauptsächlich um die von Menschen. Und deshalb hat sie auch für 2019 wieder ein Ranking mit den beliebtesten Baby-Vornamen erstellt. Die am häufigsten vergebenen Namen lauteten im vergangenen Jahr Hanna/Hannah und Noah. Bei den Mädchen landet Emma denkbar knapp auf Platz 2, mit nur einem Zähler weniger, dahinter folgt Mia. Bei den Jungen liegen Ben und Paul auf den weiteren Rängen.
Vor allem bei den Mädchen seien die weichen Namen immer noch dominant, erläuterte Sprachwissenschaftlerin Nübeling. "Die Jungennamen sind in gewisser Hinsicht bunter." Ihr Spektrum an Vokalen und Konsonanten sei deutlich reichhaltiger. In den 1950er und 1960er Jahren seien kurze und etwas hart klingende Jungennamen modern gewesen, etwa Peter, Werner oder Klaus, erklärte Nübling. Dagegen hießen Mädchen zu dieser Zeit oft Gabriele, Ursula oder Angelika, hatten also längere und fließendere Namen. Erst von den 70er Jahren an seien auch die Jungennamen länger und bunter geworden - mit Michael, Christian oder Andreas.
Von den 90er Jahren an seien Jungennamen zunehmend weiblich geworden - bis es schließlich in den 2000er-Jahren Namen wie Luka oder Noah ganz oben in die Ranglisten schafften. Der Vokal "a" am Ende des Namens sei zuvor nur bei Mädchen denkbar gewesen, sagte Nübling.
Familie:"Alles Gute zum Burtsgetag!"
Schon Paare haben Wörter, die nur ihnen gehören. Kinder hingegen sind die wahren Wortakrobaten und jonglieren mit Erfundenem, Missverstandenem, Eingequatschtem. Eine Liebeserklärung an die Familiensprache.
Die GfdS hat für 2019 erstmals konsequent zwischen Erst- und Folgenamen unterschieden. Früher war von den Sprachforschern vor allem eine Gesamtliste ausgewertet worden. Die GfdS beruft sich auf Daten aus 700 Standesämtern bundesweit, damit würden 89 Prozent aller Geburten abgedeckt.