Süddeutsche Zeitung

Vor Gericht:Vater bietet Sohn im Internet zum Missbrauch an

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Vater bietet Sohn auf Pädophilenplattform an

Ein Vater hat seinen elfjährigen Sohn im Internet zum Missbrauch angeboten und ihn gemeinsam mit einem Mann, der auf das Angebot eingegangen war, vergewaltigt. Jetzt steht der Vater im belgischen Mechelen vor Gericht. Dem 45-jährigen Belgier, der seinen Sohn selbst auch vom Säuglingsalter an missbraucht haben soll, werden Missbrauch und Vergewaltigung zur Last gelegt. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Der Postbeschäftigte hatte im vergangenen Jahr auf einer Pädophilenplattform im Internet seinen Sohn zum Missbrauch angeboten. Ein 22-jähriger Deutscher aus dem Raum Hameln, der auf das Angebot einging, wurde im Herbst vergangenen Jahres vom Landgericht Hannover zu vier Jahren und elf Monaten Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt.

Vater postet Fotos von dem Missbrauch im Internet

Auf die Spur des Falls kamen australische Ermittler: Sie stießen im Internet auf Fotos, die der Vater dort von der Tat eingestellt hatte. Sie konnten die Spur nach Belgien zurückverfolgen und brachten die Ermittlungen ins Rollen. Der Täter aus Niedersachsen ließ sich unter anderem ermitteln, weil sein Auto bei der Ankunft in Mechelen von einem Kennzeichenlesegerät der Polizei erfasst und auch fotografiert worden war.

In seiner Urteilsbegründung in Hannover hatte der Richter von einem kaum vorstellbaren Martyrium des Kindes, verursacht vom Vater, gesprochen. Dieser hatte sich den Ermittlungen zufolge an dem Missbrauch durch den Mann aus Niedersachsen beteiligt und sich zuvor am selben Tag selbst mehrfach an dem Jungen vergangen. Der inzwischen zwölfjährige Schüler befindet sich in psychiatrischer Behandlung, besucht eine spezielle Schule und lebt nicht mehr bei den getrennt lebenden Eltern.

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