Vor 20 Jahren:Die Katastrophe von Ramstein

Ramstein, 28. August 1988: Es sollte ein Sommertag mit Flugshow werden. Doch das Spektaktel endet mit einer der schwersten Flugzeugunglücke der deutschen Nachkriegsgeschichte.

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Ramstein, ddp

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Ramstein, 28. August 1988: Es sollte ein Sommertag mit Flugshow werden. Doch das Spektaktel endet mit einer der schwersten Flugzeugunglücke der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Ramstein ist der größte Militärstützpunkt der US-Streitkräfte außerhalb der Staaten. Am 28. August 1988 herscht Volksfeststimmung. Denn der Flugtag in Ramstein hatte bereits eine lange Tradition. Seit 1953 veranstalteten ihn die Amerikaner jährlich auf der Airbase. Es sollten Begegnungsfeste werden, auf denen sich Amerikaner und Deutsche näher kommen.

Kurz vor vier Uhr starren die rund 350.000 Zuschauer gebannt in den Himmel. Die italienische Kunststaffel "Frecce Tricolori" beginnt ihre Vorführung.

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Um 15.44 Uhr formieren sich die Flieger zu der Aschlussfigur "Durchstoßenes Herz". Es sollte der Höhepunkt des Tages werden.

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Zusammenstoß, dpa

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Doch der Pilot Ivo Nutarelli verpasst offenbar das Timing: Sein Jet kollidiert mit einer anderen Maschine in 40 Metern Höhe. Beim Absturz reissen die beiden Maschinen noch eine dritte mit.

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Brennender Militärjet, AP

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Nutarellis Jet hält seinen Kurs weiter in Richtung Zuschauermenge. Er explodiert und stürzt wie ein Feuerball ...

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Menschenmenge, AP

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... in die Masse. In Sekunden verwandelt der Jet das Volksfest in ein Inferno.

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Explosion, dpa

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Panik bricht aus. 31 Menschen und die drei Piloten sind sofort tot.

Es beginnt die Katastrophe nach der Katastrophe. Denn die Rettungsaktion in Ramstein wird zum Desaster. Das Telefonnetz ist zusammengebrochen, die Amerikaner verweigern deutschen Hilfkräften zunächst die Zufahrt. Sie wollen die Verletzten schnellstmöglich von ihrem Gelände bekommen.

Am Ende sollen es offiziell 70 Tote und rund 1000 Verletzte sein.

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Gedenkstein, ddp

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20 Jahre danach leiden die Opfer der Katastrophe immer noch unter den Erlebnissen. Sie treffen sich regelmäßig in einer Nachsorgegruppe um über ihre Erfahrungen, die Trauer zu sprechen. Noch immer sind Fragen offen, noch immer schweigen die US-Militärs in Deutschland zu der Katastrophe. Die Opfer sind nach wie vor auf der Suche nach den Unglücksursachen, nach Entschädigung. Selbst ein Untersuchungsbericht des Bundestags brachte keine Klarheit.

Am Jahrestag am Donnerstag versammeln sich die Opfer und Hinterbliebenen wieder an dem Gedenkstein außerhalb der Airbase. Sie halten unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Schweigeminute ab.

Foto: ddp; Texte: hai/dpa

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