Vom Aussterben bedrohte Tierart:14 Zwergelefanten tot auf Borneo - vermutlich vergiftet

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Der kleine "Joe" stupst seine tote Mutter mit dem Rüssel an.  (Foto: REUTERS)

Im malaysischen Teil der Insel Borneo häufen sich die mysteriösen Todesfälle von Zwergelefanten. Tier- und Naturschutzorganisationen vermuten eine Vergiftung der vom Aussterben bedrohten Tiere. Denn: Die 14 toten Exemplare wurden in der Nähe von Plantagen und gerodeten Wäldern gefunden.

Es ist ein Bild, dass die Herzen berührt: Ein drei Monate altes Zwergelefantenbaby stupst seine am Boden liegende Mutter mit dem Rüssel an, immer und immer wieder - doch die ist längst tot. Die Aufnahme wurde im malaysischen Gunung-Rara-Wildpark gemacht.

Mittlerweile sind 13 weitere Zwergelefanten tot aufgefunden worden. Experten gehen davon aus, dass die Tiere vergiftet wurden. Umweltminister Masidi Manjun kündigte harte Strafen an, sollte sich der Verdacht bestätigen und die Täter gefunden werden. Eine Einsatzgruppe bestehend aus Polizisten und Mitarbeitern des WWF (World Wide Fund For Nature) soll die Todesfälle untersuchen, Tests wurden angeordnet.

Elefantenwaise "Joe" wurde von Tierschützern jetzt in einen Wildpark gebracht. Er befinde sich unter Beobachtung, scheine aber gesund zu sein, berichten Offizielle in der Huffington Post.

Tote Elefanten in Plantagen gefunden

Allein in den vergangenen beiden Tagen wurden bei Tawau im malaysischen Bundesstaat Sabah erneut vier tote Tiere gefunden, berichtete der Behördendirektor Laurentius Ambu. "Elefanten können gefährlich sein, wenn sie in Dörfer oder Plantagen eindringen", sagte Maketab Mohamed von der Umweltorganisation Malaysian Nature Society (MNS). "Sie sollten eingefangen und anderswo ausgesetzt werden." Experten vom WWF berichten davon, dass die toten Elefanten in Regionen gefunden wurden, in denen Wälder zugunsten von Plantagen gerodet wurden, berichtet die Washington Post.

14 tote Zwergelefanten sind im malaysischen Teil der Insel Borneo gefunden worden - Experten vermuten, dass die Tiere vergiftet wurden.  (Foto: AFP)

Der WWF fordert, die Wälder Borneos besser zu schützen, um den Zwergelefanten und anderen bedrohten Tierarten einen artgerechten Lebensraum zu bewahren.

Die Borneo-Zwergelefanten kommen nur in Sabah und dem benachbarten indonesischen Teil Borneos vor. Die Umweltstiftung WWF schätzt die Zahl der in Wildnis verbliebenen Tiere auf 1200. Andere Organisationen gehen von noch knapp 2000 lebenden Expemplaren der vom Aussterben bedrohten Art aus. Der natürlich Lebensraum der Tiere, die mit 2,45 Metern kleiner sind als der asisatische Elefant, verkleinert sich zunehmend durch Rodungen der Wälder.

© Süddeutsche.de/dpa/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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